14.08.2013

Autor*in

Michaela von Trauchburg
Kommentar

Musealer Raum - Gelungene Museumsarchitektur in Vorarlberg

Im Idealfall sind Museumsbauten repräsentativ, richtungsweisend und ein attraktives Aufgabengebiet für Architekten, die sich einen Namen machen möchten. Moderne Museumsbauten sorgen aber nicht nur in Bilbao für Diskussionen über das Verhältnis von Form und Inhalt.
Welche Anforderungen stellt der museale Raum an die Architektur? Wie viel Respekt gegenüber der ausgestellten Kunst muss sein? Wie stark soll oder kann Museumsarchitektur selbst in den Vordergrund rücken? Kann sie der Kunst die Show stehlen? Oder gewinnen Ausstellungstücke an Popularität durch besondere Gebäude? Darüber streiten sich Architekten, Museologen und Kunstwissenschaftler gerne.

Die ideale Mischung aus einem architektonisch anspruchsvollen Äußeren, in Kombination mit Funktionalität und Respekt gegenüber der Kunst im Inneren, gelingt nicht bei allen Museumsbauten. Ein gekonntes Beispiel ist das Vorarlberg Museum in Bregenz, das nach vierjähriger Bauzeit kürzlich wieder eröffnete wurde.

Mit ihrem ersten Museumsbau ist Andreas Cukrowicz und Anton Nachbaur gelungen, woran moderne Museumsbauten leicht scheitern können. Ihr Bau hat Ausstrahlung und setzt urbane Akzente. Gleichzeitig geht er eine gekonnte Wechselwirkung mit seinem Inneren ein. Das Gebäude ist kein Metaausstellungstück, hinter der sich die gezeigte Kunst verstecken muss.
Ein Teil des Gebäudes integriert einen denkmalgeschützten Verwaltungsbau. Zur Bodenseeseite hin wurde um zwei Geschosse aufgestockt, zur Stadtseite um einen fünfgeschossigen Anbau erweitert.

Anton Nachbaur charakterisierte den Bau als Symbiose von alt und neu, als ein Solitär, massiv, stark, prägnant und dauerhaft, als ein Museum, der sich nach außen öffnet und sich hier verortet, zwischen Berg und See.


Im Inneren des Museums gruppieren sich sämtliche Funktionsbereiche ringförmig um ein Atrium. 2.400 Quadratmeter können als Ausstellungsfläche genutzt werden. Die obersten drei Geschosse sind reine Ausstellungsgeschosse mit maximaler Nutzungsflexibilität. Zusätzlich können zwei Veranstaltungsräume im 1. Obergeschoss flexibel als Ausstellungsfläche zugeschaltet werden.

Eine internationale Jury hat das Vorarlberg Museum kürzlich mit dem Label "best architects 14" in Gold ausgezeichnet. Aus 455 eingereichten Projekten aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Südtirol und Luxemburg vergab die Jury den Preis "best architects 14" in Gold an das Vorarlberg Museum.
Der Schlüssel für gelungene Museumsarchitektur liegt in einem guten Miteinander. Städte wollen mit ihren Museumsbauten international ausstrahlen. Landesrat Harald Sondereggers Reaktion auf den Preis spiegelt dieses Anliegen wider. Das Vorarlberg Museum setzt neue Maßstäbe, die auch internationale Wellen schlagen, so der Landesrat.

Wird beim Bau die Kunst mitgedacht, die im Museum beheimatet sein soll, steht einer emanzipierten Museumsarchitektur, in der Ausstellungen gelingen, nichts im Weg, außer die nötigen finanziellen Mittel. Der Bau des Vorarlberg Museums kostete 34 Millionen Euro.

Link:
www.vorarlbergmuseum.at

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