03.08.2012

Autor*in

Agnes Rottland
Concerto21

Die Sommerakademie für neue Konzertformate

Wer danach googelt, woran der Juniorprofessor Martin Tröndle arbeitet und forscht, wird schnell auf die Sommerakademie concerto21 verwiesen, die von der Alfred Töpfer Stiftung F.V.S. getragen und finanziert wird.
 
Das Konzertwesen aktiv zu gestalten und klassische Aufführungen für das 21. Jahrhundert relevant zu gestalten ist das Grundanliegen dieser Akademie.
 
Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Sommerakademie in drei Phasen aufgeteilt. In der ersten Präsenzwoche im ostholsteinischen Gut Siggen finden sich die 15 Teilnehmer in einer Art Elitestudium wieder. Relevante Texte zur Entwicklung des Konzertwesens, zur Kulturnutzerforschung, zur Ritualisierung, Performance und Ästhetisierung des Konzertes werden studiert und referiert, hochkarätige Festivalleiter und Musikdramaturgen aus Deutschland reisen an und berichten über ihre Arbeit; tagsüber im Seminarraum und abends beim gemeinsamen Wein im Garten. Während dieses theoretischen Inputs werden erste Projektvorschläge von den Teilnehmern entwickelt, Visionen werden entworfen und Klassikkonzepte werden auf ihre Relevanz hin überprüft.
 
In der nun folgenden dreiwöchigen Arbeitsphase zuhause sollen diese Konzepte "marktreif" ausgearbeitet werden und was das bedeutet, merken die Teilnehmer schnell, wenn nach dem Begrüßungskaffee jeder der Teilnehmer sein Konzept im Plenum vorstellt. Schafft es die neue Idee, Aufmerksamkeit bei einem potentiellen Musikpublikum zu bekommen? Gelingt es den einzelnen Teilnehmern, das Auditorium von seinen Plänen zu überzeugen? Drei der interessantesten Projekte werden die nächsten Tage der zweiten Präsenzphase weiterentwickelt und nach den verschiedensten Marketing-Kriterien analysiert. Wieder kommen namhafte Referenten aus ganz Deutschland nach Siggen, die nun weniger in der Dramaturgie tätig sind, als im operativen Geschäft. Sowohl der Vicepräsident einer namhaften großen Agentur als auch der Managing Director eines großen Labels berichten davon, wie sie junge Musiker in ihrem Unternehmen aufbauen und welche Phasen der Imageentwicklung durchlaufen werden, bis jemand auf dem Markt bestehen wird. Schnell wird den Teilnehmern klar, dass "gut sein" nicht reicht, ebenso wenig wie eine ordentlich verfasste Biographie reicht, einen Intendanten zu begeistern. Wem es nicht gelingt, als Musiker eine Aussage zu machen, hat im 21. Jahrhundert weder bei Agenturen, Konzerthäusern oder Plattenlabels eine Chance noch interessiert sich ein Publikum für ihn, welches jüngeren Alters ist. Umgekehrt formuliert braucht es Impulse von Marktkennern wie Martin Tröndle und seinen Kollegen, damit junge Musiker nicht nur spüren, dass sie etwas anders machen müssten, sondern auch konkret das Handwerkszeug dazu bekommen und lernen, wie sie einen Veränderungsprozess in Gang setzen können.
 
Für jeden, der klassische Musik liebt und seine Musik auch noch im Jahr 2030 zur Aufführung bringen will, sei eine Teilnahme bei concerto21 empfohlen. Da aber nur max. 20 Personen teilnehmen können, bleibt zu hoffen, dass sich für dieses Konzept die Musikhochschulen interessieren und damit die Studierenden neben der "Übezelle" sich mit der Ästhetik und der Relevanz ihres musikalischen Schaffens auseinandersetzen können.
 
 

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