17.02.2014
Vorschau Tagung Heidelberger Frühling 2014

Chancen & Rahmenbedingungen von Innovation im Kulturbetrieb - Tagung beim Heidelberger Frühling

Wesensmerkmal des Selbstverständnisses von Kulturinstitutionen ist Innovation. Phantastisch gestaltete Programmhefte, brillante Ideen und neue Formate werden hier jedes Jahr angepriesen, Kreativität und Innovation scheinen omnipräsent. Aber geht es wirklich um den schöpferischen Kern des Neuen? Oder führt der Drang zum »Höher, schneller, weiter« dazu, dass Innovation als Etikett oder leere Hülle verkauft werden, um einen kurzfristigen Wettbewerbsvorteil zu erlangen? Dieses Fragen widmet sich die diesjährige Fachtagung des Internationalen Musikfestivals Heidelberger Frühling.
Das spektakular Neue schafft nicht nur Aufmerksamkeit beim Publikum, sondern auch bei den Medien. Etwas, wonach sich jede Kulturinstitution sehnt. Wahrnehmung in der Offentlichkeit sichert das Uberleben durch Sponsoren, Mazene und Kulturpolitik. Ist die Entwicklung von Neuem tatsachlich nur Mittel zum Zweck und entsteht nicht aus Leidenschaft? Welche Funktion haben Innovationen wirklich fur unsere Arbeit? Unterscheidet sich die Rolle des Neuen im Kulturbereich von Innovationen in der Wirtschaft? Was ist uberhaupt Innovation?
 
Diese Fragen stehen im Zentrum der zweiten Tagung des Heidelberger Fruhlings. Dazu gehören die Vorstellung innovativer Ansatze im Kulturbereich, die Diskussion darum, weshalb Innovation fur Publikum, Kunstler und Institutionen so wichtig ist, und die Ideensammlung um Unternehmensstrategien, die den Blick weg von der effektorientierten kurzfristig gedachten Neuerung hin zur nachhaltigen Entwicklung von Innovation offnen. Hierfür bieten vier Panels Raum:
 
Panel I - Innovation und Kunst - Inspirationsquelle gesellschaftlicher Prozesse
Wenn die »schonen Kunste« gesellschaftlichen Wandel antizipieren, initiieren und reflektieren, dann sind sie nicht nur schon, sondern relevant. Kunst kann der Gesellschaft Impulse vermitteln, kann neue Ideen, neues Denken, neues Handeln auslosen. Was ist zu tun, damit sich dieses Potential entfalten kann? Wie kann Kunst den Menschen des 21.Jahrhundert spurbar erreichen und motivieren?
 
Panel II - Innovation und Verpackung - »Content is king, package is God«?
Im Buhlen um die Publikumsgunst haben Verpackungskunstler Hochkonjunktur. Die Worte »kreativ« und »innovativ« sind dabei momentan inflationar. Damit etikettieren Protagonisten marktgangige Produktionen, um sich Aufmerksamkeit, Medienprasenz und so einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Sollte nicht »Content« als Teilchenbeschleuniger wieder starker im Mittelpunkt stehen? Denn nur innovative Inhalte und nicht deren Verpackungen konnen die impulsgebenden Krafte von Kunst und Musik vermitteln. Welche Ziele verfolgen hierbei Veranstalter, Agenturen und Labels im Ringen um Publikum und kunstlerische Relevanz?
 
Panel III - Innovation und Tradition
III a.) Chance und Herausforderung des Neubeginns
Fuhrungskrafte bei Festivals und Konzerthausern stehen vor der Herausforderung, neue und innovative Ideen zu prasentieren. Einem Neuanfang stehen oft alte Strukturen im Wege. Welche Strategien entwickeln neue Fuhrungskrafte, um eigene Akzente zu setzen? Wie uberstehen sie den Spagat zwischen bestehenden Traditionen und dem eigenen Streben nach Innovation?
III b.) Innovation und Kontinuitat Ein Widerspruch?
Gerard Mortier sprach auf der vergangenen Tagung davon, dass Kunstwerke die Funktion in sich tragen, die Routine zu brechen. Daher sei es auch Aufgabe von Festivals, permanent die Routine zu hinterfragen. Wie konnen Kulturinstitution und Kunstler Routine vermeiden? Wie kann sich Innovation aus der Kontinuitat und damit auch aus einer gewissen Routine heraus entwickeln? Ist Innovation ein punktueller »revolutionarer« Prozess oder eher ein »evolutionarer« Dauerzustand?
 
Panel IV - Innovation und wirtschaftliche Verantwortung
Der Mensch als Evolutions-Produkt hat sich in Millionen von Jahren permanent weiterentwickelt und verandert. In seiner Kunst hat er die Moglichkeit, immer wieder Grenzen zu uberschreiten, gerade auch auf die Gefahr des Scheiterns hin. Insofern ergeben sich fur Kultur- und Wirtschaftsunternehmen unterschiedliche Motivationen, innovativ zu sein: Wirtschaftsunternehmen streben Gewinn- und Wachstumsziele an, die Kulturunternehmen kunstlerische Exzellenz. Letztere durfen dabei die wirtschaftliche Verantwortung nicht außer Acht lassen. Was konnen Kultur und Wirtschaft in Fragen von Innovation, Motivation und Marktgeschehen voneinander lernen? Welche Strategien verfolgen die erfolgreichen Unternehmen beider Bereiche?
 
Auf der Tagung sprechen und diskutieren u.a.:
 
Daniel Libeskind, Architekt
Frank Schirrmacher
Benedikt Stampa, Intendant Konzerthaus Dortmund
Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant Elbphilharmonie und Laeiszhalle Hamburg
Prof. Maurice Lausberg, Geschaftsfuhrender Gesellschafter actori GmbH
Dr. Christian Kuhnt, Intendant Schleswig-Holstein Musik Festival
Prof. Dr. Sebastian Nordmann, Intendant Konzerthaus Berlin
Prof. Dr. Oliver Scheytt, Geschaftsfuhrer Kulturexperten Dr. Scheytt GmbH
 

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