22.12.2014

Autor*in

Brigitte Schaffner
KM Kolloquium

Reflektiert und praxisbezogen. Master of Advanced Studies in Kulturmanagement an der Universität Basel

An der Universität Basel in einer Stadt mit einer grossen Kulturtradition startete im Jahr 2000 die erste universitäre Weiterbildung im Bereich Kulturmanagement in der Schweiz. Dass es sich beim Masterprogramm Kulturmanagement um eine berufsbegleitende Weiterbildung handelt, ist kein Zufall. Zugrunde liegt der Gedanke, dass Professionalisierung nur dort ansetzen kann, wo sowohl Berufserfahrungen vorhanden als auch eine Verwurzelung in einer Kultursparte durch eine geisteswissenschaftliche oder künstlerische Erstausbildung gegeben sind. Wer bereits im Berufsleben steht, erkennt deutlicher, wo die Herausforderungen liegen und kann gleichzeitig das erlernte Zusatzwissen in den beruflichen Alltag einbringen.
Das enorme Wachsen der Kulturbranche, einhergehend mit der Erweiterung des Kulturbegriffs auf Bereiche, die weit über die klassischen Sparten hinausgehen, eröffnete um die Jahrtausendwende vielfältige Betätigungsfelder. Die Arbeit in diesem Feld verlangte nicht mehr nur nach künstlerischem Spezialwissen, sondern nach Kompetenzen in einem ganzen Fächer von Inhalten. Des Weiteren beschleunigten neue Kommunikationstechnologien den Arbeitsalltag. Professionalisierung war das Schlagwort der Stunde.

Zentrale Merkmale des MAS Kulturmanagement in Basel

Zentral für den Basler Kulturmanagementansatz ist der Anspruch, dass die Kultur stets im Mittelpunkt steht. Die Studienleitung und die Dozierenden verwenden einen weiten Kulturbegriff und das erlernte Wissen ist auf den gesamten Kulturbereich anwendbar. Vielfältig wie die Curricula sind auch die Berufsbilder der Studierenden. Diese Heterogenität im Klassenverband ist herausfordernd aber auch netzwerkbildend und schafft die Basis für ein offenes Kulturverständnis.

Das zweijährige Programm in Basel, das zu einem europäisch anerkannten Weiterbildungsabschluss Master of Advanced Studies in Arts Management führt, ist in thematische Module gegliedert. Diese reichen von kulturwissenschaftlichen Themen über Managementgrundlagen, Kommunikations-, Finanzierungs- und Rechtsfragen bis hin zu grundlegenden Themen wie Kulturpolitik, Kulturvermittlung und ethische Prinzipien des Kulturmanagements. Der Reflexion des eigenen Wirkungsfeldes wird viel Zeit eingeräumt, denn als Kulturmanager/in zu handeln, heisst auch, Werte und Normen zu vertreten, gesellschaftskritisch oder vermittelnd zwischen unterschiedlichen Kulturauffassungen zu agieren. In einer Begleitgruppe, die sich aus aktuellen und externen Studierenden zusammensetzt, werden die Lernerfahrungen über mehrere Studienblöcke rekapituliert, was eine Optimierung im Ablauf der Lerninhalte zur Folge hat.

Über 50 Experten vermitteln an zwei- bis dreitägigen Studienblöcken in Basel ihre Spezialgebiete. Die Theorie wird dabei mit Praxisinputs aus dem grossen Netzwerk von Kulturbetrieben ergänzt. Nebst frontalen Unterrichtssequenzen arbeiten die Studierenden oft auch in Gruppen, bis hin zum gemeinsamen Verfassen einer Diplomarbeit.

Die Studierenden

Die Kulturmanagement-Studierenden in Basel verfügen über berufliche Erfahrungen im Kulturbereich. Sie arbeiten hauptberuflich, nebenberuflich oder ehrenamtlich in Kulturinstitutionen oder sind selbständig tätig. Das Studium erfolgt in einer gleichbleibenden, vielfältig zusammengesetzten Studiengruppe von ca. 25 Personen während zwei Jahren.

Von den Studierenden wird eine hohe Diskussionsfähigkeit verlangt. Mit ihrer zum Teil mehrjährigen Berufserfahrung bringen viele ausgewiesenes Fachwissen mit, welches im Rahmen von Praxisinputs oder Referaten innerhalb des jeweiligen Themenblocks nutzbar gemacht werden soll. Dieser direkte Einbezug der Studierenden in den Unterricht sowie die regelmässigen Beiträge von Persönlichkeiten aus dem aktuellen Kulturbetrieb, die aus ihrem Arbeitsalltag berichten, garantieren eine optimale Verzahnung von Theorie und Praxis.

Eigene Konzepte oder konkrete Vorhaben können die Studierenden in der Projektwoche mit Mitstudierenden diskutieren und weiterentwickeln. Unter der Begleitung von ausgewiesenen Coaches werden Ideen ausgetüftelt, Konzepte ausformuliert und Projekte startklar gemacht. Diese Arbeiten führen regelmässig zu konkreten Kulturprojekten. Aus diesem Praxistransfer resultiert auch ein Nutzen für die Arbeitgeber der Studierenden.
Eine meist in Gruppen verfasste Diplomarbeit, die eine vertiefte Auseinandersetzung mit Themen des Studiums, des kulturellen Umfelds und der eigenen beruflichen Ziele ermöglicht, rundet das Studium ab.

Dienstleistungen in Sachen Kultur

Das Masterprogramm Kulturmanagement bildet mit ergänzenden Angeboten wie der grössten und aktuellsten Stellenbörse für den Kulturmarkt Schweiz, regelmässigen Diskussionsrunden zu aktuellen Themen und Netzwerkanlässen eine eigene kleine Organisationseinheit innerhalb der Universität Basel, die sich während des Bestehens als SKM Studienzentrum Kulturmanagement etabliert hat. Sie zeichnet sich durch intensive Kontakte zur schweizerischen Kulturszene, zur Stiftungslandschaft und zu Politik und öffentlicher Verwaltung aus. Um dem spezifischen Kulturschwerpunkt des Basler Programms grösseres Gewicht zu geben, soll eine akademische Verankerung in der Philosophisch-historischen Fakultät neue Zugänge zur Forschung mit sich bringen.

Weiterbildung

Punktuelle Kurse, kürzere Weiterbildungsangebote, Publikationen und Fachtagungen, welche spezifische Einzelthemen des Kulturmanagements, der Kulturpolitik oder der Kulturförderung behandeln, richten sich an ein weiteres interessiertes Publikum. Das Weiterbildungsangebot zielt ebenfalls auf die Professionalisierung qualifizierter Fach- und Führungskräfte in kulturellen oder Nonprofit-Organisationen.

Den Anspruch, Personen aus der kulturellen Praxis für die Herausforderungen des Arbeitsalltags zu unterstützen, ihnen Wissen zu vermitteln, aber auch in einem universitären Rahmen einen Ort für Reflexion über das eigene Tun anzubieten und nicht zu vergessen, den Blick ab und zu in die Zukunft zu werfen erhebt das Masterprogramm Kulturmanagement der Universität Basel weiterhin mit Überzeugung.

Lic. Phil. Brigitte Schaffner Senn ist seit Feb. 2014 Co-Studienleiterin. Davor war sie seit 2005 Mitglied der Studienleitung des Studienzentrums Kulturmanagement der Universität Basel. Von war sie 2005-2008 als Mitherausgeberin des Schweizer Jahrbuchs für Kulturmanagement tätig. Sie absolvierte selbst sie das Masterprogramm Kulturmanagement an der Universität Basel und kennt daher den Studiengang aus zwei Perspektiven.

Die ausführliche Vorstellung des Studienganges Master of Advanced Studies in Kulturmanagement an der Universität Basel erschien in der Reihe KM Kolloquium im KM Magazin August 2014.

Informationen zum Studiengang Master of Advanced Studies in Kulturmanagement an der Universität Basel in unserem Ausbildungsführer finden Sie hier.

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