15.12.2006
Kulturindex Berlin

Berliner Kultur zurückhaltend

7. Kulturindex weist gute Stimmung der Kreativwirtschaft aus Die Stimmung im Berliner Kulturbereich ist leicht getrübt. Lag der Kulturindex im Frühjahr diesen Jahres noch bei einem Wert von 50, so sank er im Herbst 2006 auf 46. Während der öffentliche Kulturbereich das Hoch aus der Frühjahrsumfrage hinter sich lässt, bleiben privatwirtschaftliche Kulturunternehmen weiterhin gut aufgestellt. Auch die Einschätzung der eigenen Situation ging insgesamt von 59 auf 54 zurück. Allerdings lagen beide Werte noch über den Zahlen der Herbstumfrage 2005.
Prof. Dr. Klaus Siebenhaar, Direktor des Institut für Kultur- und Medienmanagement an der Freien Universität Berlin: Wir haben ein gespaltenes Bewusstsein im Kulturbereich: Karlsruhe hat dem öffentlichen Kulturbetrieb die Stimmung verhagelt. Währenddessen bleiben die Creative Industries Motor der kulturwirtschaftlichen Entwicklung.
 
 
 
Wir freuen uns über die anhaltend gute Stimmung in der regionalen Kulturwirtschaft, betont der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Ludger Hinsen. Eine gute Basis für die neue Regierung, um den bereits eingeschlagenen Weg der Clusterpolitik konsequent fortzusetzen und endlich die politischen und strukturellen Voraussetzungen zu schaffen, damit sich das Cluster Kommunikations-, Medien und Kulturwirtschaft optimal entwickeln kann.
 
Der Kulturindex Berlin wurde zum siebten Mal vom Institut für Kultur- und Medienmanagement (IKM) der Freien Universität Berlin in Zusammenarbeit mit der IHK Berlin ermittelt. Auf einer Skala von 0 (erheblich schlechter) bis 100 (erheblich besser) widerspiegelt er die Lageeinschätzungen von Kulturinstitutionen und unternehmen. Von 350 angeschriebenen Unternehmen und Institutionen nahmen 102 an der Herbstumfrage 2006 teil.
 
In der verhaltenen Gesamtsituation ist es erfreulich, dass die Kulturwirtschaft (privatwirtschaftliche Kulturunternehmen) ihre bereits sehr positive Einschätzungen auch im Herbst nahezu beibehält: Die Einschätzungen der Unternehmen im Profit- Bereich zur wirtschaftlichen Situation im Kulturbereich insgesamt liegen bei 51 (Frühjahr 2006: 52). Noch optimistischer bleibt
die Einschätzung der eigenen Situation: 58 im Herbst nach 59 im Frühjahr. Damit scheint die Kulturwirtschaft Berlins für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.
 
Der Rückgang des Kulturindex ist dementsprechend vor allem auf die deutlich pessimistischere Stimmung der öffentlich getragenen Einrichtungen zurückzuführen. Hier fällt die Einschätzung des Kulturbereichs mit 39 Punkten deutlich pessimistischer als im Frühjahr (45 Punkte) aus. Der Rückgang für die Einschätzung der eigenen Institution ist noch deutlicher: Sie fällt von 58 im Frühjahr auf nun 47 Punkte.
 
Dieser Rückgang könnte mit den befürchteten Folgen des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes zur beantragten Unterstützung beim Abbau der Verschuldung Berlins in Verbindung stehen. Aus aktuellen Anlass wurden die Unternehmen und Institutionen nach den Konsequenzen des Urteils befragt. 57 % der befragten Einrichtungen und Unternehmen im Non-Profit-Bereich befürchten Auswirkungen auf die eigene Institution. Im Profit-Bereich tun dies nur 33 % Prozent.
 
Im Bereich der Kulturwirtschaft werden auch seltener negative Auswirkungen auf die Bedeutung des Kulturbereichs als Imageträger (38 %) und als Wertschöpfungsbereich (46 %) erwartet. Im Non-Profit-Bereich erwarten 49 % und 63 % negative Auswirkungen in diesen Punkten.
 
Trotz dieser unterschiedlichen Bewertung ist der Tenor auf die Frage nach angemessenen Reaktionen auf die Entscheidung des BVG weitgehend der gleiche: Es wird Gelassenheit, Sparen und die Eigeninitiative angemahnt. Immer wieder wird ein selbstbewusstes Positionieren und Ausbauen von Kultur als nachhaltigem Wirtschaftsfaktor für Berlin verlangt.
 

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