15.11.2006
FSJ Kultur

Das Freiwillige Soziale Jahr im Kulturbereich

Bereits im sechsten Jahr organisiert die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung in Niedersachsen (LKJ Niedersachsen) ein Freiwilliges Soziales Jahr in kulturellen Einrichtungen für Jugendliche, eine gemeinsame Initiative mit der Bundesvereinigung Kultureller Jugendbildung.
Mit dem FSJ Kultur wurde ein Bildungs- und Orientierungsjahr für Jugendliche geschaffen: ein Praxisjahr, welches direkt für die Berufsausbildung qualifiziert. Durch das FSJ Kultur gewinnen sie wichtige Schlüsselkompetenzen wie Team- und Kritikfähigkeit, Kreativität und Eigenständigkeit. Sie sammeln Erfahrungen, die sie durch ihr Leben begleiten und das ist ein positives Signal! Ein Jahr werden die jungen Männer und Frauen in einer Kultureinrichtung aktiv. Sie lernen den Arbeitsalltag kennen, unterstützen die Mitarbeiter bei allen anfallenden Arbeiten und realisieren ein eigenes Projekt. So können sie beispielsweise eine Veranstaltungsreihe entwickeln, in der Jugendliche Gleichaltrige durch die Ausstellung eines großen Museums führen; sie bereiten ein kulturelles Stadtteilfest vor, realisieren ein Buchprojekt für die Bewohner eines Seniorenheims, schaffen im Rahmen von Medientagen eine Plattform für junge Leute.
 
In Hamburg begann im September der zweite Jahresdurchlauf. Das FSJ Kultur wird durch die Hamburger
Kulturbehörde mit insgesamt 60.000 unterstützt sie hat sich für eine Förderung von insgesamt 23 Plätzen bis Ende 2007 ausgesprochen. Den Großteil der Finanzierung tragen die beteiligten Einrichtungen, ein weiterer Teil wird aus dem Bundeszuschuss gespeist. In Hamburg beteiligen sich das Schauspiel Hamburg, das Thalia Theater, das Fundus-Kindertheater, das Theater Sprechwerk und Kampnagel, die Hamburger Kunsthalle, die Alfred Töpfer Stiftung, die Staatliche Jugendmusikschule, die Junge Presse, das Festival KinderKinder e.V., das Museum für
Kommunikation, die Werkstatt 3, das Kulturzentrum Brakula und die Kulturabteilung der Residenz am Wiesenkamp.
 
Die 20-jährige Katja Supyan stammt aus Stuttgart, schon vor dem Abitur hat sie sich überregional mehrfach beworben. Aus drei positiven Antworten konnte Sie auswählen und entschied sich für Hamburg. Sie arbeitet seit zwei Monaten bei der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S. und sieht ihre berufliche Zukunft klar vor sich: ein Studium der Kulturund Medienwissenschaft: Ich bewege mich jetzt in den Kreisen, die mich schon immer interessiert haben. Ich glaube, es wird das schönste Jahr meines Lebens! Florian Emmert, 19 Jahre, ist sich noch nicht ganz so sicher. Es ist für mich eine Orientierungsphase, ich möchte viele unterschiedliche Erfahrungen machen, bevor ich eine
Berufsentscheidung fälle.
 
Selbstverständlich profitieren die Einrichtungen von dem Freiwilligendienst. Sie gewinnen ganz direkt eine Unterstützung für den Arbeitsalltag und haben mit ihren freiwilligen Absolventen darüber hinaus wichtige Ansprechpartner für die jugendliche Zielgruppe. Fachlich, inhaltlich und pädagogisch werden die Jugendlichen und ihre Einsatzstellen von der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Niedersachsen begleitet, im Norden
werden insgesamt 110 Freiwilligenplätze von der LKJ koordiniert. In 25 Bildungstagen werden die Mädchen und Jungen für ihre Arbeit im Kulturbereich weitergebildet, Regionaltage, Fachtage und Einsatzstellentreffen bieten die Möglichkeit, sich auszutauschen.
 
Die Bereitschaft bei den kulturellen Einrichtungen wie auch die Nachfrage durch die Jugendlichen für das freiwillige Kulturjahr ist sehr groß. Das FSJ Kultur findet in der Öffentlichkeit jedoch noch zu wenig Anerkennung, beispielsweise werden Wohngeldanträge der jungen Leute abgelehnt. Manche Kulturinstitutionen stellen sehr günstige Wohngelegenheiten zur Verfügung, jedoch ist das monatliche Taschengeld von 281,21 eben nur ein Taschengeld. Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck wird sich nach eigenen Aussagen dafür stark machen, die Geldeinwerbung voran zu treiben, um für die Jugendlichen finanzielle Erleichterungen zu schaffen. In wenigen Fällen hat sich das Absolvieren des FSJ Kultur bereits als vorteilhaft erwiesen: es verhalf zu einem
Studienplatz im Studiengang Kultur- und Medienmanagement. Bleibt nun noch zu hoffen, dass sich der Stellenmarkt im Kulturbereich positiv entwickelt.
 
Die LKJ Niedersachsen unterstützt den Aufbau des FSJ Kultur in Hamburg und koordiniert die Platzvergabe.
Interessenten, die zwischen 16 und 27 Jahre alt sind, können sich bewerben. Dabei spielen Schulbildung und Schulabschlüsse keine Rolle. Offizieller Bewerbungsschluss ist immer der 30. April und der 1.September.
 

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