12.11.2012

Autor*in

Christiane Dätsch
studierte Germanistik, Journalistik und Romanistik und war nach ihrer Promotion im Journalismus und Kultur-PR tätig. Seit 2011 ist sie Akademische Rätin, seit 2015 Akademische Oberrätin am Institut für Kulturmanagement der PH Ludwigsburg.
 
Petra Schneidewind
lehrt und forscht an der PH Ludwigsburg mit dem Schwerpunkt Managementtechniken, Kostenrechnung und Controlling im Kulturbetrieb. Sie war als Controllerin im Bereich Softwareentwicklung und in der Unternehmensberatung tätig.
KM Magazin 11/2012

Kulturmanagement: Ein Fach mit Dynamik

Wie eine Disziplin in Praxis und Wissenschaft an Profil gewinnt "Gesucht: Kulturmanager" lautet der Titel einer Publikation, die vor wenigen Jahren am Institut für Kulturmanagement in Ludwigsburg erschien. An der Aussage des Titels hat sich bis heute wenig geändert.
Nach wie vor sind Absolventen dieses Studiengangs in der Praxis sehr gefragt ob im Marketing, in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oder im strategischen Management. Auch wissenschaftlich ist das Fach etabliert. Kulturmanagement heute ist eine Disziplin, die interdisziplinär arbeitet, und die sich in ihren Fragestellungen und Methoden mehr und mehr ausdifferenziert. Die wissenschaftliche Entwicklung korrespondiert mit einer Spezialisierung des Berufsfeldes, die vom Generalisten zum Spezialisten hin weist zu einem Experten, der mit verschiedensten Techniken und Fachbereichen umgeht.
 
In der Praxis verändern sich die Anforderungen an diese Experten laufend (vgl. auch die Beiträge von Oliver Scheytt, Karin Wolf und Tina Bunke im aktuellen KM Magazin Nr. 73 / November 2012). Dies stellt auch für Anbieter berufsbegleitender Aus- und Weiterbildungen im Bereich Kulturmanagement eine große Herausforderung dar. Sie beobachten aufmerksam, welche Berufsbilder sich entwickeln, welche aktuellen und zukünftigen Probleme sich abzeichnen. Das Institut für Kulturmanagement in Ludwigsburg etwa befragt regelmäßig seine Absolventen. Aus ihren Antworten, ebenso wie aus seiner Netzwerkarbeit mit ehemaligen Studierenden, gewinnt es wesentliche Erkenntnisse für die eigene Arbeit in Forschung und Lehre. Diese Erkenntnisse fließen in Publikationen wie "Gesucht: Kulturmanager" (2008) oder in Kongresse wie im Jahr 2010 anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Faches in Ludwigsburg ein. Der Ludwigsburger Fokus richtet sich auf aktuelle und zukünftige Probleme im Kulturmanagement ebenso wie auf neue Berufsbilder, etwa im Kulturtourismus.
 
In diesem Jahr reagierte das Institut für Kulturmanagement auf die neuen Herausforderungen im Berufsfeld mit der Neukonzeption seines Weiterbildungsangebotes "Kontaktstudium Kulturmanagement"(www.kulturmanagement.ph-ludwigsburg.de/index.php?id=1133). Anlass dazu gab zum einen die stetig steigende Nachfrage. Daher wurde das Angebot rein quantitativ nahezu verdoppelt. Zum anderen zeigte sich, dass seit einiger Zeit neue Zielgruppen das Bildungsangebot nachfragten: Waren es anfänglich vor allem Berufspraktiker aus öffentlich getragenen Kulturbetrieben, so reicht das Spektrum heute vom selbständigen Kulturunternehmer, über Existenzgründer bis hin zu etablierten Institutionen im Profit- oder Nonprofit-Bereich.
 
Zudem ließ sich unter den Berufspraktikern der besagte Wunsch nach Spezialisierung erkennen. Dies galt vor allem für die Aufgabengebiete Marketing, Kulturfinanzierung und betriebssteuerung. Nachdem in vielen Betrieben die Marketingabteilung ein fester Bestandteil der Organisation geworden ist, wird heute Spezialwissen in den Bereichen Online- oder Guerilla-Marketing sowie bei der Evaluation dieser Maßnahmen nachgefragt. Die Finanzierung der Kulturarbeit rückt mehr und mehr in den Fokus, seit die erfolgreiche Suche nach neuen Geldquellen immer mehr zum Überlebensschlüssel für Kulturbetriebe geworden ist. Neben die öffentliche Hand treten Sponsoren, Spender und Stifter. Spezialwissen ist gefragt.
 
Die Steuerung von Kulturbetrieben nach wirtschaftlichen Grundsätzen hat sich mittlerweile zwar flächendeckend durchgesetzt. Da es dafür jedoch kein Patentrezept gibt, bietet das Kontaktstudium auch in diesem Bereich Spezialwissen an. Ziel dieses Kompetenzbereiches ist es, die Teilnehmer zu befähigen, in der Praxis ein Informationssystem aufzubauen, das Steuerungsinformationen für künftige Ziele liefert. Der Blick richtet sich somit in die Zukunft und nicht, wie so oft, rückwärts.
 
Kulturmanagement: Das ist ein mehr als dynamischer Beruf. Master- und Kontaktstudium in Ludwigsburg bieten Studierenden deshalb die Gelegenheit, ihre Erfahrungen mit dieser dynamischen Wirklichkeit zu reflektieren, sie theoretisch zu fundieren und sich auf Neuerungen vorzubereiten. Wer strategisch (vor-)denkt, kann Veränderungen im Alltag nicht nur schneller erfassen, sondern auch mitgestalten.
 
Quellen:
 
  • Klein, Armin (Hrsg.) (2011): Taten.Drang.Kultur; Kulturmanagement in Deutschland 1990 2030, Wiesbaden
  • Klein, Armin (Hrsg.) (2009): Gesucht: Kulturmanager, Wiesbaden
  • Siebenhaar, Klaus (Hrsg.) (2003): Karriereziel Kulturmanagement. Studiengänge und Berufsbilder im Profl, Nürnberg
Alle Publikationen werden im Buchshop von Kulturmanagement Network ausführlich vorgestellt und sind bestellbar.
 
Alte und neue Berufsbilder im Kulturmanagement sind Schwerpunktthema im aktuellen KM Magazin.
 

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