26.01.2005
Digitale Weiterbildung

Lebenslanges Lernen per DistancE-Learning ist gefragt

Ein sich stetig erweiterndes Kursangebot und eine zunehmende multimediale Vielfalt in der didaktischen Aufbereitung der Lerninhalte macht DistancE-Learning zur idealen berufsbegleitenden Weiterbildungsform
Insgesamt haben im vergangenen Jahr 196.640 Menschen in Deutschland ihre Fachkenntnisse und Fertigkeiten per DistancE-Learning erweitert. 188.972 Erwachsene haben in privater Eigeninitiative einen staatlich zertifizierten Fernlehrgang belegt und sich damit für eine Lernmethode entschieden, die wie keine andere eine zeitlich flexible, ortsunabhängige berufsbegleitende Qualifizierung ermöglicht. Aber auch in immer mehr Betrieben wird die Lernmethode mittlerweile eingesetzt: Nach Auskunft der Fernlehrinstitute nahmen 2003 in Deutschland 7.668 Menschen an Fernlehrgängen im Rahmen innerbetrieblicher Qualifizierungsmaßnahmen teil.
 

Die neuen Meldekriterien des Statistischen Bundesamtes zeigen: Der DistancE-Learning-Markt ist fast doppelt so groß wie bisher erfasst

Erstmals wurden die Fernlernenden im Verlauf eines ganzen Jahres gezählt und nicht mehr nur die am bisher üblichen Stichtag, dem 31. Dezember, eingeschriebenen Kursteilnehmer/innen. Für dieses veränderte Verfahren hat sich das Forum DistancE-Learning seit Jahren eingesetzt, damit auch die Teilnehmer/innen von kürzeren Lehrgängen erfasst werden, die ihr Lernziel zur Jahreswende bereits erreicht haben. Zum ersten Mal wurden zusätzlich auch Angaben zur innerbetrieblichen Weiterbildung via DistancE-Learning bei den Fernlehrinstituten abgefragt. "Damit bekommt die aktuelle Fernunterrichtsstatistik eine ganz neue Aussagekraft über die Entwicklungen der DistancE-Learning-Branche", betonte Dr. Martin H. Kurz, Präsident des Forum DistancE-Learning, in Berlin. "Unsere Vermutungen werden bestätigt: Der Markt ist fast doppelt so groß wie bisher erfasst." Der Fachverband repräsentiert immerhin 70 Prozent des Gesamtmarktes.
 

Abschlussorientierte Fernkurse gefragt / Private Fernhochschulen legen zu

Ein Blick auf die prozentuale Verteilung der Kursteilnehmer/innen zeigt, dass Kurse zu Wirtschaft und kaufmännischer Praxis (belegt von 25,2 Prozent aller Teilnehmenden in 2003) sowie Lehrgänge, die auf Schulabschlüsse vorbereiten (19,2 Prozent), seit Jahren die mit Abstand beliebtesten Themenbereiche sind. Darüber hinaus sind in 2003 neben Fernlehrgängen zu Pädagogik/Sozialwissenschaften (10 Prozent) und zu Naturwissenschaft und Technik (9,5 Prozent) auch Sprachkurse (9,2 Prozent) und Lehrgänge zum "Staatlich gepr. Betriebswirt, Techniker und Übersetzer" (8,8 Prozent) gefragt. 34,4 Prozent aller Fernlernenden streben einen öffentlich-rechtlichen bzw. staatlichen Abschluss an.

Das DistancE-Learning-Angebot wächst seit Jahren beständig: Zur Zeit (Stichtag 1.9.2004) können Interessierte zwischen 2.025 staatlich zugelassenen Fernlehrgängen wählen - ein Zuwachs von 8 Prozent innerhalb von einem Jahr. Auch die Zahl der Anbieter nimmt zu. 2003 waren 285 Anbieter am Markt, mittlerweile (1.9.2004) sind es 302. Die meisten sind thematisch hoch spezialisiert: 90 Prozent der Anbieter betreuen weniger als 1.000 Teilnehmer/innen in maximal 10 Lehrgängen. Die Kursvielfalt reicht von "Diplom-Fitness-Ökonom" über "Industriemeister/in Luftfahrttechnik" bis "Qualitätsmanager/in im Gesundheitswesen und in sozialen Einrichtungen".

Über die genannten Zahlen hinaus studieren in Deutschland im vergangenen Jahr 56.700 Menschen an einer Fernhochschule. Dabei stieg der Anteil der Studierenden an privaten (Fach)Hochschulen im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 13.720. "Das Angebot an Studiengängen und Abschlüssen wird vielfältiger", so Dr. Kurz, "gleichzeitig überzeugen gerade private Anbieter durch eine umfassenden persönliche Betreuung."
 

Fernlernende werden deutlich älter / Der Frauenanteil wächst

DistancE-Learning wird von allen Altersgruppen genutzt. Besonders auffällig ist in 2003 der hohe Anteil älterer Fernlerner/innen. 19 Prozent der Kursteilnehmer/innen sind über 40 Jahre, weitere 19 Prozent zwischen 35 und 40 Jahre alt. Die Älteren belegen neben Wirtschaftsthemen vor allem EDV-Kurse, die Jüngeren - immerhin 20 Prozent sind unter 25 Jahre alt - nutzen Fernlehrgänge zusätzlich, um ihren Wunsch-Schulabschluss nachzuholen.

Wenn Unternehmen DistancE-Learning zur internen Qualifizierung einsetzen, werden vor allem kaufmännisches Know-how und EDV-Kenntnisse geschult. Auch hier beträgt der Anteil der über 35-Jährigen beachtliche 27 Prozent. Mit 47 Prozent stellt die Gruppe der 25- bis 35-Jährigen erwartungsgemäß den größten Anteil der unternehmensintern Fernlernenden.

48 Prozent aller Fernlernenden in 2003 sind Frauen, eine Steigerung um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Deutlich mehr Frauen als Männer holen mit Hilfe von DistancE-Learning einen Schulabschluss nach. Zwar sind sie außerdem erwartungsgemäß in den "klassischen" Frauenthemen wie "Erziehung/Pädagogik/Psychologie" überrepräsentiert, aber auch in "Wirtschaft und kaufmännische Praxis" überwiegt in 2003 der Frauenanteil.
 

Auch E-Learning-Kurse fallen unter das Fernunterrichtsschutzgesetz

Von den aktuell (Stichtag 1.9.2004) 2.025 staatlich zugelassenen Fernlehrgängen sind 512, also 25 Prozent, reine E-Learning-Kurse. Zum Vergleich: In 2002 waren es 353, 2000 gerade einmal 50 und damit nur 3 Prozent aller Fernlehrgänge, die als reine E-Learning-Angebote klassifiziert waren. Mehr als Dreiviertel aller Fernlehrinstitute unterstützen ihre Kurse mittlerweile elektronisch. Oft können die Kursteilnehmenden den für sie optimalen Grad an elektronischer Unterstützung ihres Fernlehrgangs auswählen.

"Klassischer Fernunterricht und E-Learning sind nicht zu trennen," erläuterte Dr. Kurz. "Didaktisch überzeugende DistancE-Learning-Konzepte setzen das für die jeweilige Lerninhalte geeignete Lernmedium ein, seien es Computer Based Trainings, Web Based Trainings oder ganz klassisch gedruckte Unterlagen. Schließlich muss nicht alles am Bildschirm erarbeitet werden; Studienhefte sind oft besser geeignet, um das flexible Lernen zu jeder Zeit, an jedem Ort zu ermöglichen."

Laut Fernunterrichtsschutzgesetz unterliegen alle Maßnahmen, die Kenntnisse und Fähigkeiten über eine räumliche Distanz mit persönlichen Lernerfolgskontrollen auf vertraglicher Basis und gegen Entgelt vermitteln, einer staatlichen Zulassungspflicht - völlig unabhängig davon, welche Technologie hierbei zum Einsatz kommt. "Immer mehr E-Learning-Anbieter, die bislang meinten, mit Fernunterricht nichts zu tun zu haben, erkennen nun, dass auch sie eine staatliche Zulassung benötigen", so die Beobachtung von Verbandspräsident Dr. Kurz. "Wir begrüßen diese Entwicklung ausdrücklich, da sowohl die Qualität der Angebote als auch die vertragliche Sicherheit der Teilnehmer hierdurch positiv beeinflusst werden. "

Die Fernunterrichtsstatistik wird jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und mit Unterstützung des Forum DistancE-Learning vom Statistischen Bundesamt in einer freiwilligen Befragung der Anbieter von staatlich zugelassenen Fernlehrgängen erhoben.

Eine kostenlose Info-Broschüre des Verbandes informiert über mehr als 630 Fernlehrgänge der Mitgliedsinstitute und bietet außerdem nützliche Lern-Tipps. Die Info-Broschüre kann telefonisch unter 040/675 70-280 oder im Internet angefordert werden.
 

Distance-Learning-Angebote im Bereich Kulturmanagement

(Zusammenstellung von Kulturmanagement Network)

- FernUniversität Hagen (seit 2006 übernommen von der Hochschule für Musik und Theater Hamburg)
- Hochschule Harz Wernigerode / FH Merseburg
- University of South Australia, Adelaide (Australien)
- University of Southern Queensland, Toowoomba (Australien)
- Goucher College, Baltimore (USA)
 

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