27.01.2011

Autor*in

Frauke Adrians
Orchestervereinigung

Thüringer Theater müssen Eigeneinnahmen erhöhen

2010 war ein relativ ruhiges Jahr aus Sicht der Deutschen Orchestervereinigung (DOV). Von 2011 wird man das nicht behaupten können. Der Brennpunkt des Jahres heißt Thüringen.
Besorgt blickt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens auf die Verhandlungen zur Theater- und Orchesterfinanzierung. Zusätzliche Fördermittel zu fordern, das weiß man auch beim Musiker-Berufsverband, ist sinnlos: Mehr ist nicht da. "Das Geld von Stadt und Land reicht nicht aus, das gilt nicht nur in Thüringen", so Mertens. Die Theater, fordert er, müssten daher Anreize bekommen, selber höhere Einnahmen zu erzielen.
 
Die geringen Einspielergebnisse einiger Thüringer Häuser seien ein wunder Punkt. Im Bundesdurchschnitt betrage die Einspielquote 18,6 Prozent. "Wenn Rudolstadt es nur auf 11 oder 12 Prozent bringt, dann geht es nicht an, nach Stadt und Land zu rufen." Andererseits dürfe den Theatern das, was sie selber einnehmen, nicht von der öffentlichen Fördersumme wieder abgezogen werden. "Es muss von den Trägern ein klares Signal an die Theater geben: Was ihr zusätzlich erwirtschaftet, bleibt bei euch."
 
Generell vermisst der DOV-Geschäftsführer eine Diskussion darüber, was an Eigeneinnahmen möglich sei und was die Häuser nach Meinung der Träger leisten sollen. Dass die meisten Theater und Orchester mehr erwirtschaften könnten als bisher, davon ist er überzeugt. "Die ,Schicksalssymphonie in Rudolstadt ist ein Supererfolg, ein echter Exportschlager. Es gelingt also durchaus, mit guten Produktionen auf Tournee zu gehen. Die Frage ist dann aber: Was lässt die Kommunalpolitik zu? Es gibt Politiker, die sagen, wir bezahlen unser Orchester doch nicht dafür, dass es herumreist." Um Einnahmen zu erzielen, bräuchten die Orchester aber Freiräume, etwa für Konzertreisen, um Sänger begleiten oder sich für die Dirigentenausbildung zur Verfügung stellen zu können. "Gerade in Thüringen, wo sich die Orchester gegenseitig auf die Füße treten."
 
Ein "schwieriges Szenario" bei den Finanzierungsverhandlungen sieht Mertens in Gera/Altenburg. Die kommunalen Träger des finanziell schwer angeschlagenen Hauses - die beiden Städte und der Kreis Altenburger Land - sind sich nicht einmal darüber einig, ob sie am Intendanten Matthias Oldag über den Sommer 2011 hinaus festhalten wollen. "Wenn die sich untereinander bekriegen und sogar die Insolvenz des Theaters ins Spiel bringen, dann schwächt das nicht nur ihre Position gegenüber dem Land. Dann werden sich auch die Besucher fragen, ob sie bei diesem Haus überhaupt ein Abo zeichnen wollen." Während der Kürzungsdebatten der Jahre 2006 und 2007 habe sich gezeigt, dass ein Theater Krisenzeiten am besten überstehe, wenn die Träger mit einer Stimme sprächen und die ganze Region sich für die Erhaltung einsetze - "wie in Nordhausen und Sondershausen"...
 
Mehr dazu in der Thüringer Allgemeine
 

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