15.11.2006

Autor*in

Patricia Munro
Internationales Forum in Dresden

World Café. Synergien zwischen Wirtschaft und Kultur

Im April 2006 fand in Dresden ein Gespräch zur Förderung von Synergien zwischen Wirtschaft und Kultur statt, zu dem Mitglieder des Internationalen Forums für Wirtschaft und Kultur eingeladen waren. Die Cultural Consulting Group (CCG) hatte hierfür ein partizipatives Gesprächsformat vorgeschlagen, das auf dem World Café-Prinzip basiert. Das Forum, eine gemeinnützige Institution zur Förderung des Wechselspiels und der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kultur, erkannte das Potenzial dieser Dialogmethode, das Blickfeld seiner regulären Mitgliederversammlungen fruchtbar zu erweitern.
Da das Forum mit einem partizipativen Gesprächsformat dieser Art noch keine Erfahrung hatte, wurde sorgfältig darauf geachtet, dass das für die Gruppendiskussion ausgewählte Thema für alle Forum-Mitglieder geeignet war. Zu diesem Zweck wurden im Vorfeld mehrere Interviews mit führenden Persönlichkeiten / Stakeholders aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik geführt, um geeignete Themen zu sondieren und eine inhaltliche Entwicklung der geplanten Diskussionsrunde von der CCG "Kulturgespräch" benannt zu ermöglichen.
 
Die Auswertung dieser Interviews durch die CCG ergab ein breites Spektrum möglicher Themen für dieses "Kulturgespräch". Diese Themen wurden inhaltlich in verschiedene Kategorien aufgeteilt und erwiesen sich hinsichtlich des Ansatzes einer potenziellen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kultur als zunehmend komplex. Bei der Auswertung der Interviews wurde deutlich, dass die Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft und Kultur zweierlei Dinge erkunden müssen was sie gemeinsam haben und auf welche Weise sie gegenseitig voneinander profitieren können. Die Wahl fiel schließlich auf die Themen "Kreativität" und "Innovation" in der Erwartung, dass eine Diskussion über diese beiden Kernthemen es den Teilnehmern ermöglichen würde, neue Synergien zwischen Wirtschaft und Kultur im Dresdner Raum zu entdecken.
 
Anhand der aus den Interviews gewonnenen Ergebnisse entwickelte die CCG ein Konzept für das "Kulturgespräch". Hierzu wurden eine Reihe von Fragestellungen formuliert, die sich auf die Aspekte Kreativität und Innovation in Wirtschaft und Kultur bezogen. Auf diesen Fragen aufbauend wurden drei Gesprächsrunden sowie eine abschließende Plenumsdiskussion geplant. Um das für das Kulturgespräch angesetzte Zeitfenster von 3 Stunden möglichst effektiv zu nutzen, wurde für jede Gesprächsrunde ein zeitliches Limit festgelegt.
 
An den Diskussionen nahm eine Gruppe von 24 Führungspersönlichkeiten aus dem Dresdner Wirtschafts- und Kulturbereich teil. Im Laufe der Gespräche stellte sich heraus, dass sich die in die Vorab-Interviews investierte Zeit mehr als gelohnt hatte. Anhand dieser Interviews hatte die CCG ermitteln können, von welchem Ausgangspunkt bzw. von welcher Ebene aus alle Teilnehmer gemeinsam über "Kreativität" und "Innovation" diskutieren konnten. Die Gespräche verliefen entsprechend angeregt und höchst produktiv.
 
Bei der Erstellung eines zusammenfassenden Berichtes über die an diesem Abend stattgefundenen Gespräche konnte die CCG eine Reihe wesentlicher Erkenntnisse festhalten, die sich aus der Diskussion herauskristallisiert hatten. Es war deutlich geworden, dass der Dialog zwischen Wirtschaft und Kultur wünschenswert ist, da ein fortlaufender Austausch es beiden Bereichen ermöglicht, im Hinblick auf Kreativität und Innovation voneinander zu lernen und zu profitieren. Ein solcher Dialog würde zudem die Gelegenheit bieten, bestimmte Themen und Projekte anzugehen, die von beidseitigem Interesse sind. Als ein unerwartete "Bonus" des Kulturgesprächs ergab sich die Aussicht, dass das Forum als neutraler Vermittler künftig dazu beitragen könnte, Impulse für neue Projekte zwischen Wirtschaft und Kultur zu geben und somit das Image der Stadt Dresden zu heben. Die Ermittlung wichtiger Themen und Fragestellungen in Bezug auf die fortlaufende Weiterentwicklung des Forums und dessen künftige Rolle bei der Entwicklung einer Strategie für die Stadt Dresden lieferte dem Führungsgremium des Forums reichlich Stoff zum Nachdenken. Und last, but not least schlugen die Diskussionsteilnehmer selbst eine Fülle von Themen vor, die im Rahmen künftiger Kulturgespräche bearbeitet werden könnten.
 
Zur Einschätzung der Wirkung der Diskussionen wurde ein kurzer Auswertungsfragebogen erarbeitet, um Feedback darüber zu erhalten, wie die Teilnehmer die Gestaltung des Abends und die Qualität der Gespräche beurteilten und ob Bedarf besteht, Kulturgespräche in dieser partizipatorischen Form auch in Zukunft zu wiederholen. Im Ergebnis stellte sich heraus, dass die Teilnehmer das Dialogformat an diesem Abend als sehr interessant empfunden hatten und der Ansicht waren, dass die Gespräche dadurch qualitativ bereichert wurden. Der Gesamterfolg dieses Kulturgesprächs lässt sich auch an der Tatsache messen, dass die Mehrheit der Teilnehmer diesen Prozess regelmäßig in die Programme des Forums für Wirtschaft und Kultur integriert sehen möchte.
 
PATRICIA MUNRO ist Partnerin der Cultural Consulting Group (München - Weimar - New York) und Geschäftsführerin der Beratungsfirma zephyrus - Menschen und Ideen im Dialog (München). Sie erwarb nach ihrem Studium der Anthropologie und Archäologie am Swarthmore College einen Master of Arts in Museum Studies an der George Washington University in Washington D.C.
 

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