04.09.2014

Themenreihe Digitale Formate

Autor*in

Leonie Krutzinna
studierte Skandinavistik und Literaturwissenschaft an der Georg August-Universität Göttingen.
Das Projekt #WiGaOpenAir

Vom Offline-Event zum Smartplace

Am Beispiel der Varieté-Show ALL NIGHT LONG wird am 13. September 2014 in der Berliner Wuhlheide ein Pilotprojekt entwickelt: Erstmalig wird eine Kulturveranstaltung zu einem Smartplace erweitert mithilfe von digitalen Übertragungs- und Infotainment-App-Technologien. Daran sind Experten der Bereiche Technik, Marketing, Storytelling und Monitoring beteiligt. Leonie Krutzinna sprach im Vorfeld mit ihnen über das Projektmanagement und die Zusammenarbeit. Im Fokus heute: die Veranstalter und Versuchskaninchen vom Wintergarten Varieté.

Themenreihe Digitale Formate

Bis vor kurzem war Augmented Reality Science Fiction. Mittlerweile ist die Technologie im durchschnittsdeutschen Wohnzimmer angekommen, mit der Ikea-App zum Beispiel. So wird das neue Sofa in die Stube probegebeamt, was sich einst nur angestrengt imaginieren ließ, ist nunmehr virtuell erfahr- und sichtbar.

Alles was es dazu braucht ist ein mobiles Endgerät, Internetzugang und eine entsprechend programmierte App. Inwiefern dieses Verfahren nicht nur Möbelhäusern zweckdienlich ist, sondern sich auch für die Realitätserweiterung bei Kulturveranstaltungen wie dem #WigaOpenAir empfiehlt, erfragten wir bei Julia Wollschläger vom Bereich Administration im Wintergarten Varieté.

KMN: Frau Wollschläger, wie kam es zu der Idee am Wintergarten Varieté mit digitalen Erweiterungen zu arbeiten?

Julia Wollschläger: Herr Strecker, der Geschäftsführer des Wintergarten Varieté Berlin, war beim KulturInvest-Kongress 2013. Hier lernte er Frank Tentler durch dessen Vortrag bei dieser Veranstaltung kennen. Anschließend kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen dem Wintergarten Varieté und Frank Tentler, um im Wintergarten ein Change Management im Bereich Social-Marketing durchzuführen.

KMN: Was sieht dieser Change Management Prozess vor?

Wollschläger: In diesem Prozess stand das Wintergarten Open Air als Projektbeispiel an vorderster Stelle. Frank Tentler beschäftigte sich zu der Zeit des Kennenlernens mit dem Thema EU #smARTplaces und entwickelte dabei die Idee, das Ganze mit dem Wintergarten Open Air auszuprobieren. Das Open Air bietet eine Vielzahl von Besuchern (ca. 9.000), die mit uns gemeinsam dieses Projekt ausprobieren.

KMN: Welche Herausforderungen gilt es dabei zu bewältigen?

Wollschläger: Eine Herausforderung für alle Beteiligten ist es, durch den digitalen Einfluss das Live-Event an sich nicht zu zerstören. Ebenso war es für das Wintergarten Varieté nicht möglich eine große Summe in die Hand zu nehmen und in ein Projekt zu investieren, wie es bislang noch nie durchgeführt worden ist. Frank Tentler und Martin Adam sahen dies als Gelegenheit, ihr Projekt als Feldversuch mit dem Wintergarten Varieté als Versuchskaninchen auszuprobieren. Wir freuen uns auf diese neue und spannende Herausforderung.

KMN: Welche Ziele werden von Seiten des Wintergartens mit dem digitalen Überbau einer Kulturveranstaltung verbunden?

Wollschläger: Wir möchten unser Verständnis und Know-How von Social Media ausbauen. Ein weiteres Ziel soll es sein, unsere bestehende Social-Media-Klientel noch besser zu erreichen bzw. zu ermitteln, wie wir noch besser neue Fans und Follower gewinnen können. Außerdem möchten wir den Kundenservice durch die App verbessern. Anschließend kann zudem überlegt werden, ob man den mobilen Smartplace (Wuhlheide; Wintergarten Open Air) zu einem stationären Smartplace umbauen kann, also zu einer festen Installation im Wintergarten selbst.

KMN: Welchen digitalen Mehrwert erhoffen Sie sich, welche Rückkopplungen können vom digitalen Event aufs analoge Event ausstrahlen?

Wollschläger: Grob gesagt: mehr Fans, mehr Follower und vor allem mehr Feedback zum Wintergarten Programm und zur Wintergarten Kommunikation. Dies meint zunächst die Steigerung der Reichweite, der Wahrnehmung und der Reputation. Zudem ist es für uns eine große Herausforderung zum ersten Mal Aufmerksamkeit auch in der digitalen Welt zu erhalten. Im Vordergrund steht aber selbstverständlich dem Event an sich mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, um eventuell bereits im nächsten Jahr mehr Gäste in die Wuhlheide locken zu können. Es soll ein Zusammenspiel zwischen einem Live-Event und der digitalen Welt geschaffen werden Infotainment über einen digitalen Kanal.

KMN: Inwiefern werden die Ergebnisse ausgewertet und was wird aus diesen abgeleitet?


Wollschläger: Abgeleitet werden kann schon jetzt, dass wir die Ersten weltweit sind, die solch ein Projekt ausprobieren. Ausgewertet wird im Nachhinein zum einen die Reichweite über den Ort hinaus, an dem es stattgefunden hat. Zum anderem werden die Nutzer befragt, wie sie den Smartplace bewerten. Es ist wichtig für uns herauszufinden, ob die Technologie bereits ausgereift genug ist, um sie später sinnvoll im Wintergarten Varieté einzusetzen. Zudem wird evaluiert, inwieweit dieses Projekt die Reichweite und die Nutzung unseres Webauftritts erhöht.
 

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