17.12.2011

Autor*in

Wolfgang Böhler
Kommentar

Kritik an der Förderpraxis der Pro Helvetia: Suisseculture lanciert den Kulturdialog

Suisseculture, der Dachverband der Schweizer Kulturverbände, äussert sich in einem Grundsatzpapier zur Förderpraxis der Pro Helvetia. Sie argumentiert gegen bestimmte Förderstrategien der Schweizer Kulturstiftung. Das ist gut. Das ist sogar sehr gut. Damit lanciert der Dachverband eine nationale Debatte über Kulturpolitik, die geführt werden muss, weil nur so die nächste Kulturbotschaft mehr sein wird als behördliche Verlautbarung.
Ein Kommentar von Wolfgang Böhler zur Kritik der Förderpraxis der Pro Helvetia seitens der Künstlerverbände im Hinblick auf den kürzlich erschienen redaktionellen Beitrag im Tages-Anzeiger "Künstlerverbände wollen mehr Mitsprache"

So weit, so gut. Deutlich weniger überzeugend sind die inhaltlichen Argumente, die Suisseculture gegen die Pro-Helvetia-Strategien ins Feld führt. Im Wesentlichen kritisiert der Dachverband, dass Pro Helvetia eigene Programme und Initiativen lanciert und damit auf die Förderpolitik inhaltlich Einfluss zu nehmen scheint. Dies sei nicht Aufgabe der Kulturstiftung, meint Suisseculture. Vielmehr habe sie «zu prüfen, was an sie herangetragen wird. Sie soll Projekte von Kunstschaffenden und Kulturveranstaltern unterstützen, nicht selber welche lancieren.»

Weiter verlangt Suisseculture, dass «verbindliche Strukturen für den Austausch zwischen den Organen von Pro Helvetia und den Kulturverbänden geschaffen werden». Die Forderungen des Dachverbandes thematisieren im wesentlichen also Machtfragen: Wer hat worüber Entscheidungskompetenz?

Das tönt einerseits ziemlich nach Strukturerhaltung: Alles soll so bleiben wie bisher. Damit stellt sich natürlich anderseits auch die Frage, ob Suisseculture überhaupt legitimiert ist, im Namen der Kulturschaffenden zu sprechen.

Ob Wahlprozedere für die Verbandsorgane tatsächlich die demokratische Meinung von Kulturschaffenden repräsentativ abbilden, und ob sich an den Verbandsspitzen Interessengruppen breit machen, die Zeichen der Verfilzung und der Verfolgung von Partikularinteressen zeigen, ist dabei bloss ein Aspekt und ohne genauere Abklärungen auch nicht zu entscheiden.

Wichtiger ist die Einsicht, dass eine prinzipiell anarchistisch-chaotische Ansammlung von Individualisten mit Misstrauen gegenüber jeglicher organisierter Interessensvertretung eine solche sind Kulturschaffende nämlich, und sie müssen es auch sein sich politisch überhaupt durch Verbände vertreten lassen (wollen).

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Über dern Autoren: Der Musikphilosoph Wolfgang Böhler (M.A.) studierte an der Universität Bern Wissenschaftstheorie, Mathematik und Musikwissenschaft. Er ist Chefredaktor des Codex flores Onlinemagazins.

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