05.12.2010
Kultur- und Sportevents

Spürbare Zurückhaltung der Sponsoren bei Hospitality

Sponsoringverband FASPO empfiehlt Novellierung des Strafrechts
Der Fachverband Sponsoring FASPO plädiert für eine Schärfung und Eingrenzung der Straftatbestände und Rechtfertigungsgründe im § 299 des Strafgesetzbuches. Im Rahmen der Anhörung des Sportausschusses des Bundestages, die heute Nachmittag in Berlin zum Thema "Steuerliche und rechtliche Fragen im Zusammenhang mit Sportsponsoring und Hospitality-Angeboten" stattfindet, wies der Verband auf massive Rückgänge bei den Einnahmen der Kultur- und Sportveranstalter hin.
 
Grund hierfür ist eine tiefe Verunsicherung in der Wirtschaft, da das Strafrecht VIP-Einladungen zu Kultur- und Sportevents als Vorteilsgewährung und Vorteilsnahme, also Bestechung auslegen kann.
 
Dieser "Generalverdacht" hat sich in der Wirtschaft seit November 2007 mit den sog. "Utz Claassen-Prozessen" die vor dem Landgericht Karlsruhe und dem BGH im Oktober 2008 jeweils mit Freisprüchen endeten, massiv aufgebaut. Um der Gefahr einer Strafverfolgung zu begegnen, entwickelten daraufhin viele Unternehmen Compliance-Richtlinien, um ein rechtskonformes Verhalten ihrer Mitarbeiter sicherzustellen.
 
Wie eine aktuelle Umfrage des Verbandes bei Vermarktern der Bundesligastadien und großen Sportevents sowie Veranstaltern großer Kulturevents wie das Schleswig Holstein Musik Festival oder das Rheingau Musik Festival ergab, werden Leerstände bei Business-Seats und Unternehmenslogen in großem Umfang registriert. In Folge der Verunsicherung der Sponsoren entwickelt sich ein dramatischer Rückgang der Sponsorengelder, der für viele Sport- und Kulturveranstalter existenziellen Charakter hat. Das gefährdete Hospitality-Investitionsvolumen in Kultur und Sport in Deutschland wird auf weit über 500 Millionen Euro beziffert.
 
Bernd Reichstein, Präsident des Fachverbandes Sponsoring FASPO: "Einerseits fordert das Steuerrecht, dass ein einladendes Unternehmen mit der Einladung von Geschäftspartnern klare unternehmerische Interessen verfolgt, bis hin zur Kundengewinnung, um die Ausgaben steuerlich absetzen zu können, und andererseits kriminalisiert das Strafrecht genau dieses Verhalten durch die Straftatbestände Bestechung und Bestechlichkeit. Wir brauchen dringend klare Regeln."
 
FASPO weist darauf hin, dass Sport- und Kultur Drehscheiben der Geschäftskommunikation und der Gesellschaft sind. Auf diesen Plattformen werden überall auf der Welt traditionell Netzwerke gepflegt, die Motor der Wirtschaft und häufig Initialzündung für soziale Projekte wie etwa Der Hamburger Weg in der Hamburger Imtech-Arena sind. Der Fachverband Sponsoring FASPO bittet als zentraler Verband der Sponsoringwirtschaft den Gesetzgeber dringend, hier Klarheit zu schaffen und deutlicher zwischen Korruption und sozialadäquatem Verhalten im Geschäftsleben zu unterscheiden.
 
In Österreich wurde bereits im Sommer 2009 das Strafrecht aus denselben Gründen novelliert, als Sponsoren drohten, sich massiv aus den Salzburger Festspielen zurückzuziehen.
 
 

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