21.11.2019
Vorschau Jahrestagung Fachverband Kulturmanagement 2020

Kulturmanagement zwischen Materialität und Digitalisierung

Was bedeutet die Digitalisierung für Kulturangebote und die Arbeitsrealität von Kulturschaffenden? (Wie) Können und müssen analoge Formate und Prozesse ins Digitale übertragen werden? Und wie lässt sich das mit dem Trend wieder zurück zu sinnlich-materiellen Erfahrungen verbinden? Diesen Fragen geht die 13. Jahrestagung des Fachverband Kulturmanagement vom 23. bis 25. Januar 2020 nach.
Bei aller Freude daran brummt vielen von uns manchmal der Kopf davon, den ganzen vorm Rechner oder Smartphone zu sitzen, per Email zu kommunizieren und Veranstaltungen live auf Instagram oder Twitter zu begleiten. Wir wünschen uns hier und da zurück in die Zeit, als man Urlaube, Museumsbesuche oder Konzerte noch ganz ohne Smartphone genossen hat - und diese Feststellung ist nicht gleichbedeutend mit Digitalisierungsverweigerung. Vielmehr durchdringt die Digitalisierung den Arbeitsalltag im Kulturbetrieb zunehmend und dass zeigt uns, dass wir auch nach vielen Jahren diese Technologien längst nicht gänzlich verstehen und dass sie nicht alles ersetzen können. 
 
Natürlich ist es wichtig, Besucher*innen digital zu erreichen, mehr über sie zu erfahren und ihnen attraktive digitale Angebote zu machen. Und hier ist die Kultur längst noch nicht am Ende der Fahnenstange angekommen. Doch zugleich gibt es nach wie vor den Wunsch nach der analogen Erfahrungswelt, die wir sehen, hören, fühlen wollen, die uns hilft, den Kopf frei zu bekommen von all den digitalen Eindrücken und Informationen. Zudem kann zwar fast jede Kulturform in eine digitale Form gebracht und Inhalte vermittelt werden. Dennoch ist ein Liveerlebnis eine andere Erfahrung, gerade wenn es aktive Teilnahme beinhaltet. Und auch digitale Kunst, erstellt von Algorithmen, kann - so schön sie auch sein oder klingen mag - nicht den gesellschaftsreflexiven Charakter menschengemachter Kunst kopieren.
 
All das sind wichtige Aspekte des Kulturmanagements. Nicht nur steht es für den rationalen Aspekt kultureller Arbeit, sondern es muss sich auch daran ausrichten, dass Besucher*innen sowohl digitale Angebote als auch analoge Erlebnisse wollen. Zudem wird das Kulturmanagement selbst zunehmend digitalisiert. Beispielsweise kann der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Big Data in Marketing, Kommunikation oder Prozessoptimierung bis hin zur Automatisierung durchaus sinnvoll sein - und ist nicht mehr aufzuhalten. Das Digitale gestaltet unsere Beziehungen und Arbeitspraktiken neu. Und es konfrontiert Kulturschaffende mit der Frage nach dem Wesen, dem Wert und dem Anliegen der Kunst in einer Welt zwischen Digitalität und Materialität. 
 
Unter dem Titel "Sinnlich-Materielles, Big Data und multiple entanglements als Herausforderung für das Kulturmanagement" thematisiert die Jahrestagung des Fachverbands Kulturmanagement 2020 diese Herausforderungen. Vom 23. bis 25. Januar 2020 zeigt sie an der Kunstakademie Düsseldorf Schnittstellen zwischen diesen beiden längst nicht mehr klar trennbaren Sphären auf. Dabei geht es um verschiedenste Aspekte des Themas, etwa um:
 
  • empirische Management- und Publikumsforschung
  • der Umgang mit Besucher*innen- und Mitarbeiter*innendaten
  • die Digitalisierung von immateriellem Kulturerbe
  • die digitale Verbreitung von Kulturmanagement-Trends und -Debatten, etwa zu Postkolonialismus
  • die neue Bedeutung öffentlicher, analoger Orte
  • digitale Kulturkommunikation, -vermittlung und -finanzierung 
  • Künstliche Intelligenz und Big Data
  • Change Management und digitale Prozesse 
  • digitale Hochschullehre und künstlerisches Lernen
  • Nachhaltigkeit und Kulturentwicklung
Dabei wird neben der Kulturmanagement-Forschung zu Digitalität und Materialität auch deren Einfluss auf die praktische Arbeit in den verschiedenen Kultursparten angesprochen. Und natürlich werden auch wieder internationale Ansätze und Best Practices vorgestellt, denn Digitalität kennt keine nationalen Grenzen und der deutschsprachige Kulturbereich kann in Hinblick auf Themen wie Big Data vieles von anderen Ländern lernen. Entsprechend werden Referent*innen aus Portugal, den USA, den Niederlanden, Polen und Russland darüber berichten, wie sie Kulturmanagement zwischen Materialität und Digitalität handhaben.
 
Dem Facettenreichtum des Tagungsthemas entsprechend, bietet das Programm verschiedene Formate. Neben den traditionellen Vorträgen und parallelen Panels wird es am Donnerstagvormittag erneut in Doktorand*innen-Kolloquium geben. Hinzu kommen Meet-ups mit dem Vorstand und den Herausgebern wissenschaftlicher Kulturmanagement-Journals, eine Conference Party, Führungen und ein sogenanntes Lion’s Den. Dieses Format ist an die aus dem US-Fernsehen bekannten "Roasts" angelegt und dabei stellen sich Kulturmanagement-Forscher*innen und -Praktiker*innen den kritischen Fragen des Publikums. Zudem bietet die Tagung eine Vielzahl an Workshops, die Anmeldung dafür erfolgt per Email direkt an die Workshop-Leiter*innen. 
 
 
Anmeldeschluss für die 13. Jahrestagung des Fachverbands Kulturmanagement ist der 20.12.2019.
 
Tagungsgebühr
  • € 110 Mitglieder Fachverband Kulturmanagement
  • € 190 Nichtmitglieder Fachverband Kulturmanagement
  • € 30 Studierende Mitglieder
  • € 50 Studierende Nichtmitglieder
 

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