ZukunftsGut - Preis für institutionelle Kulturvermittlung

Kulturvermittlung hat in Deutschland deutlich an Interesse und Bedeutung in Kultureinrichtungen gewonnen. Dennoch beklagen die Vermittler*innen, dass sie oft nicht in die Entwicklung von künstlerischen Programmen eingebunden und in der Hierarchie den künstlerischen Abteilungen nachgeordnet sind, dass ihr Budget vergleichsweise gering ist und sie für ihre Vermittlungsaktivitäten häufig Drittmittel akquirieren müssen.

Offensichtlich braucht es also noch weiterer Impulse, um Kulturvermittlung nicht nur als Add On, sondern als integrativen Bestandteil des Kerngeschäfts von Einrichtungen zu verankern. Hier setzt der Preis ZukunftsGut der Commerzbank-Stiftung an mit dem Fokus auf Kulturvermittlung als abteilungsübergreifender Strategie einer Institution. ZukunftsGut zeichnet zukunftsweisende Strategien und ihre nachhaltige Verankerung aus. Der Preis möchte dazu beitragen, den Stellenwert von Kulturvermittlung als Kern- und Querschnittsfunktion in den Einrichtungen zu stärken. Das Ziel ist, die Transformation klassischer Kultureinrichtungen mit Blick auf eine damit verbundene Lernkultur in den Einrichtungen zu unterstützen.

 

Das Preisgeld versteht sich als fördernder Beitrag für die strategische und nachhaltige Weiterentwicklung dieser Vermittlungsarbeit sowie damit verbundener Veränderungsprozesse in den Kulturinstitutionen.

 

Auch im Jahr 2024 schreibt die Commerzbank-Stiftung ZukunftsGut in zwei Preiskategorien aus: Kultureinrichtungen in urbanen und ländlichen bzw. kleinstädtischen Räumen anzusprechen und zum anderen den unterschiedlichen Voraussetzungen mit Blick auf Publikum, Reichweite und Auftrag stärker gerecht zu werden. Damit trägt ZukunftsGut der Vielfalt kultureller Einrichtungen in Deutschland Rechnung.

 

Der 2-jährige Preis ist mit 80.000 Euro dotiert. Vergeben werden jeweils drei Preise in den Kategorien urbaner sowie ländlich-kleinstädtischer Raum. Der erste Platz ist jeweils mit 25.000 Euro dotiert, der zweite mit 10.000 Euro und der dritte mit 5.000 Euro. 

 

Teilnahmevoraussetzungen

Gemäß der Förderstrategie der Commerzbank-Stiftung konzentriert sich ZukunftsGut auf die gegenwartsbezogene Vermittlung in den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Literatur, Theater sowie Kulturgeschichte. Bewerben können sich dementsprechend insbesondere Museen, Theater, Konzert-, Opern- und Literaturhäuser, die übergreifende Education- und Teilhabe-Programme entwickeln, um ihr kulturelles Erbe relevant zu machen für die Gegenwart und Zukunft. Der Preis richtet sich an Einrichtungen, die daran arbeiten, ihre Artefakte oder Produktionen einem diversen Publikum zugänglich zu machen, und die dabei einen milieuübergreifenden Ansatz nicht aus dem Blick verlieren. ZukunftsGut zielt auf beispielhafte Formate, die auf einem überzeugenden strategischen und nachhaltig implementierten Gesamtkonzept für Vermittlung basieren. 

Einzureichen sind neben dem Bewerbungsformular und Informationen zur plausiblen Verwendung des Preisgeldes sowohl eine aussagekräftige Beschreibung, die die strukturelle und strategische Relevanz, Verankerung und Wirkung von Vermittlung in der eigenen Institution darstellt, als auch das Konzept und die Beschreibung eines bereits existierenden beispielhaften/innovativen Formats zur Kulturvermittlung, welches:

• Teil des strategischen Gesamtkonzepts zur Vermittlung ist
• innerhalb der Institution auf eine nachhaltige Verankerung der Kulturvermittlung im Gesamtprogramm wie auch in der Struktur und Mitarbeiterschaft des Hauses abzielt und Kulturvermittlung als Querschnittsaufgabe begreift
• kulturelles Erbe differenziert vergegenwärtigt
• kulturelles Erbe für Selbstbildungsprozesse einer breiten Nutzerschaft zugänglich macht
• ein diverses Publikum aktiv und inklusiv anspricht
• das Erschließen neuer Nutzergruppen unterstützt
• argumentativ verankert, in welcher Weise Kulturvermittlung generell sowie das besondere Format verstetigt und ausgeweitet wird bzw. werden kann