28.03.2012

Autor*in

Katharina Flieger
Best Practice

artasfoundation, Schweizer Stiftung für Kunst in Konfliktregionen

Im Dezember 2011 wurde artasfoundation, die Schweizer Stiftung für Kunst in Konflikt-regionen gegründet. Sie initiiert eigene Kunstprojekte und begleitet diese in der Umsetzung. Weiter untersucht sie, wie Freiräume für Kunst zu Konfliktvermittlung und Friedensförderung beitragen können.
Ausgangspunkt für die Gründung der Stiftung bildet die Überzeugung, Kunst sei ein wichtiges und grundlegendes menschliches Bedürfnis. Kunst lädt dazu ein, Nützlichkeits-kalküle zu ignorieren und gewohnte Kategorisierungen zu verlassen. Sie eröffnet so neue Spielräume, unter anderem für Konfliktlösungen. Bei humanitären Einsätzen nach gewaltvollen Konflikten sollte ihr daher Bedeutung eingeräumt werden. Kunst vermag schwer fassbare, persönliche Erfahrungen mitteilbar zu machen und Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturen zusammenzuführen. Sie bietet Freiräume zur Erprobung neuer Handlungsweisen und gibt Anstoss zum Meinungsaustausch zwischen Menschen mit divergierenden Ansichten. Durch Kunst können missachtete und benachteiligte Menschen ihre Würde behaupten und sich Gehör und Anerkennung verschaffen. Darin ähnelt Kunst der Religion und kann da einspringen, wo letztere instrumentalisiert wird.
Damit Kunst diese Fähigkeiten entfalten kann, darf sie keinen vorgegebenen Zwecken oder Zielen unterworfen werden. Sie bedarf der Eröffnung von Spielräumen, ohne dass damit Auflagen oder Erfolgsnachweise verknüpft werden. Dies gilt für künstlerische Arbeiten aller Sparten: Bildende Kunst, Musik, Tanz, Theater, Film, Literatur, Medien, etc.

Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, in der Schweiz ein Kompetenzzentrum für Kunst im Kontext von Konfliktvermittlung und Friedensförderung aufzubauen. Sie will nach Kriegen oder gewaltvollen Konflikten in Wiederaufbau- oder Demokratisierungsprozessen vor Ort Kunstprojekte initiieren und dadurch die übliche humanitäre Hilfe erweitern. Weiter will sie diplomatische Konfliktvermittlungsverfahren und friedensstiftende Mediationen unabhängiger staatlicher- oder überstaatliche Institutionen durch spezifische künstlerische Interventionen unterstützen. Als dritter Eckpfeiler gilt das Bestreben, Forschung zu betreiben, um frühere künstlerische Arbeiten, die im Kontext von Konfliktvermittlung und Friedensförderung stattgefunden haben, zu analysieren und neue Kunstprojekte reflektierend zu begleiten.

Als gemeinnützige Stiftung verfolgt artasfoundation ein zweifaches Ziel: Den Träger/innen und Unterstützer/innen der Stiftung will sie im Gefühl von Ohnmacht angesichts von Gewalt Optionen eröffnen und Sinn stiftendes Engagement ermöglichen. Jenen, die der Gewalt direkt ausgeliefert sind, will sie Erfahrungen und Begegnungen ermöglichen, die sie nach ihrer eigenen Einschätzung in der Überwindung dieser Gewalt unterstützt. Die Stiftung ist politisch und inhaltlich unabhängig, Grundlage für ihre Arbeit und für ihre Partnerschaft mit weiteren Organisationen bildet die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

Die Gründer der Stiftung streben Nachhaltigkeit an, indem sie die Zusammenarbeit zwischen Kunstschaffenden in den jeweiligen Konfliktgebieten und solchen anderer Länder/Regionen initiieren. Sie arbeiten mit anerkannten öffentlichen und privaten Institutionen aus dem Bereich internationaler Friedensförderung zusammen und ergänzen deren etablierte Verfahrensweisen durch Kunst.

artasfoundation ist eine operative Stiftung, die sich aus Stiftungs- und Spendengeldern finanziert und ihre Projekte selbst initiiert. Sie hat ihren Sitz in der Schweiz und unterhält dort eine Geschäftsstelle, die ein Kompetenzzentrum für Kunstprojekte in Kontexten von Konfliktvermittlung und Friedensförderung aufbaut. Über ihr Kompetenzzentrum ist sie international tätig, initiiert und organisiert Projekte in unterschiedlichsten geographischen Regionen. In der Anfangsphase werden 1 bis 2 Projekte pro Jahr durchgeführt, für die jeweils eigene Finanzierungen gesucht werden. Bei der Wahl ihrer Projekte, der Einladung von Kunstschaffenden und ihrer operativen Tätigkeit wird die Stiftung von einem Beirat mit Expert/innen aus den drei Bereichen «Künste», «Konfliktvermittlung» und «Zivil-gesellschaft» unterstützt.

Ausführliche Informationen und Hinweise zu konkreten Projekten finden Sie hier:
http://www.artasfoundation.ch/

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