28.06.2012

Magazin

Kulturmanager in die Politik!

Das könnte man nach der Lektüre der Beiträge führender Kulturpolitiker im aktuellen KM Magazin fordern. Denn zwei ehemalige Kulturstaatsminister und ein Kulturreferent a.D. beschreiben nicht nur deren vielfältigen Aufgaben, sondern trauen Kulturmanagern auch deren Bewältigung zu.
 
Im Interview blickt Prof. Nida-Rümelin auf die Rahmenbedingungen, die zu seiner Amtszeit als erster Staatsminister für Kultur und Medien auf Bundesebene geschaffen, verändert oder auch erhalten wurden. Dazu gehört der Erhalt der Buchpreisbindung oder die Gründung der Bundeskulturstiftung, die gerade in Halle (Saale) ihr 10 jähriges Bestehen gefeiert hat. Gerade ihr Ansatz auf die Unterstützung einzelner Projekte statt auf Institutionen gilt inzwischen als wichtiger Baustein staatlicher Kulturförderung. Julian Nida-Rümelin fordert von der sog. Hochkultur, sich noch mehr zu öffnen: "Sie müssen neben der nachhaltigen Öffnung hin zu Schulen und Bildung vor allem auch den politischen und öffentlichen Debatten einen Raum bieten." Die Kulturpolitik dürfe sich insbesondere "nicht darauf beschränken, den herkömmlichen Bildungskanon zu bedienen", so der studierte Philosoph und Politikwissenschaftler. Angesprochen auf das Buch "Der Kulturinfarkt", findet der Kulturstaatsminister a.D. die Argumentation der Autoren als "inkohärent", weswegen wohl die Kulturpolitik "die ganze Debatte wie auch deren Forderungen einfach nicht ernst genommen" habe.
Seine Nachfolgerin im Amt, die Hamburgerin Christina Weiss, fordert einerseits von den Kultureinrichtungen mehr Mut zum Risiko und "eine größere wirtschaftliche Effizienz", würde ihnen umgekehrt seitens der Kulturpolitik mehr Eigenverantwortung in Personal und Budget zugestehen. Weiss betrachtet das kulturelle Angebot in Deutschland als "eines der wichtigsten Instrumente der Bildung, die über die reine Wissensvermittlung hinausgeht." Insofern leitet sie konsequenterweise daraus den politischen Auftrag ab, den Zugang zu diesen Kulturangeboten für jeden Bürger "erschwinglich" zu machen. In ihrer Tätigkeit als Dozentin an der Universität des Saarlandes versucht sie "zu vermitteln, was die verschiedenen Stufen beruflicher Tätigkeit in kulturellen Institutionen zu leisten haben und was 'Führung' eines solchen Unternehmens beinhaltet".
Zu den erfahrensten Kulturpolitikern im Land gehört Prof. Siegfried Hummel, der ehemalige Kulturreferent von Osnabrück und München. Den Anspruch auf die in seiner Amtszeit postulierte "Kultur für alle" sah er in den ersten Jahrzehnten durchaus als erfüllt an, spricht aber auch da schon von notwendigen Kämpfen um Veränderung und Innovation. Insbesondere setzte er dann als Kulturreferent in München auf eine systematische Kulturentwicklungsplanung, die, so Hummel "bei den Protagonisten des eklektizistischen Kulturbetriebs, welche das schwabylonische Parlando pflegten, verständlicherweise nicht gut ankam". Hingegen kritisiert er die Kulturpolitische Gesellschaft und insbesondere den Deutschen Städtetag, die nach seiner Meinung "zur Kulturpolitik der Zweiten Moderne bis heute nichts zustande gebracht" hätten. Die Vertreter des wissenschaftlich fundierten Kulturmanagements seien vielmehr inzwischen selbst "in der Lage, die Praxis zu reflektieren, weiterforschend zu analysieren und Schlussfolgerungen für eine Kulturpolitik der Zukunft zu formulieren." Junge Kulturmanager könnten seiner Meinung nach ihre Fähigkeiten noch besser entfalten, "wenn ihre kulturpolitischen Vorgesetzten risikofreudiger, streitlustiger und nicht nur unauffällig effizient wären."
Download des aktuellen KM Magazins: http://bit.ly/km1206
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