22.10.2021
Bericht zur Lage der Bibliotheken 2021/2022

„Die Coronakrise darf nicht zu einer Krise der Bibliotheken führen“

Der "Bericht zur Lage der Bibliotheken" des Deutschen Bibliotheksverbands legt Zahlen und Fakten zur Entwicklung und der Arbeit der Bibliotheken vor. Für 2021 zeigt der Bericht, dass die schwierige finanzielle Lage der Kommunen in Folge der Pandemie sich auch auf die öffentlichen Bibliotheken auswirkt.
Dass pandemiebedingte Sparmaßnahmen die positive Entwicklung von Bibliotheken als Innovationstreiber unterbrechen könnten, war im letzten Jahr die Sorge des deutschen Bibliotheksverbands (dbv). Diese bestätigt sich nun. Im Juni 2021 hatte der dbv eine Befragung unter 1.380 Öffentlichen Bibliotheken durchgeführt. Die Ergebnisse: 30% der an der Befragung teilnehmenden Bibliotheken sind von Maßnahmen der Haushaltskonsolidierung betroffen. 16% unterliegen einer globalen Haushaltssperre. Eine Kürzung der Mittel ist bei rund 22% der Bibliotheken realisiert worden oder in Planung.
 
Der Deutsche Bibliotheksverband fordert daher, dass Kommunen als Träger der Bibliotheken in den kommenden Jahren von Bund und Ländern entlastet werden müssen. Dies gilt gerade angesichts der umfassenden Umstellungen und kurzfristigen Anpassungen an die Pandemie, die den Bibliotheken oftmals deutlich besser gelungen als anderen öffentlichen Kultureinrichtungen. 
 
Innerhalb kürzester Zeit haben sie ihre Services und Angebote weiterentwickelt, um die Menschen in Deutschland auch während des Lockdowns mit Medien, Informationen und Bildungsangeboten zu versorgen. Mit viel Kreativität wurden Lösungen für kontaktarme Ausleihmöglichkeiten gefunden. Vielerorts verzichteten die Kommunen auch auf Gebühren, um so einer breiten Bevölkerungsschicht den Zugang zu Wissen, Informationen und Medien während des Lockdowns zu ermöglichen. Für Beratungsangebote wurde vielfach auf Telefon und E-Mail umgestellt. 
 
Wie zu erwarten sind dadurch die Bibliotheksbesuche in der Folge von 223 Mio. im Jahr 2019 auf 104 Mio. Besuche gesunken. Dennoch haben öffentliche Bibliotheken im Jahr 2020 insgesamt 223 Millionen physische Medien und allein über die Onleihe 46 Millionen E-Medien entliehen. Das sind ca. ein Drittel weniger physische, aber ein Viertel mehr digitale Medien. 
 
Die wissenschaftlichen Bibliotheken haben ihre Anstrengungen, digitale Angebote für den Lehr- und Forschungsbetrieb auszubauen, 2020 noch einmal gesteigert. Insgesamt 233 Mio. Euro wurden in die Anschaffung von E-Medien investiert. 297 Mio. Zugriffe auf das digitale Medienangebot zeigen, dass ein gut ausgebautes digitales Angebot für Wissenschaft, Forschung und Lehre unverzichtbar ist. Vor allem in wissenschaftlichen Bibliotheken wurden zudem Videokonferenztools zur Unterstützung der Studierenden eingesetzt.
 
Darüber hinaus haben zahlreiche Bibliotheken Online-Tutorials zu vielfältigen Themen erstellt sowie Veranstaltungen umgesetzt, an denen per Livestream teilgenommen werden konnte. Und natürlich wurde das Online-Medienangebot der Bibliotheken ausgebaut. 
 
Seit 2010 veröffentlicht der dbv jährlich den "Bericht zur Lage der Bibliotheken". Der aktuelle Bericht für 2021/2022 kann hier heruntergeladen werden.  
 
Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) vertritt bundesweit über 9.000 Bibliotheken mit 25.000 Beschäftigten und 11 Millionen Nutzer*innen. Sein zentrales Anliegen ist es, Bibliotheken zu stärken, damit sie allen Bürger*innen freien Zugang zu Informationen ermöglichen. Der Verband setzt sich ein für die Entwicklung innovativer Bibliotheksleistungen für Wissenschaft und Gesellschaft. Als politische Interessensvertretung unterstützt der dbv die Bibliotheken insbesondere auf den Feldern Informationskompetenz und Medienbildung, Leseförderung und bei der Ermöglichung kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe für alle Bürger*innen.

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