13.10.2012
guteplakate.de

Motive, die das Volk bewegen

Welche Bedeutung haben noch Plakate im Kulturmarketing? Eine große, meint Stefan Hirtz, Veranstalter des Wettbewerbs guteplakate.de, der noch bis 31.10 nach den besten Motiven im Lande sucht.
Die Omnipräsenz digitaler Medien lässt vermuten, dass das klassische Plakat an Bedeutung verliert. Doch im öffentlichen Raum gibt es dazu - sieht man vielleicht von aufwändiger Bildschirmwerbung ab - kaum Alternativen. Im Gegenteil: mit Plakaten lassen sich Menschen erreichen und vielleicht dazu bewegen, Kulturangebote zu nutzen. Mit Agenturen der Außenwerbung wie Wall oder Ströer ist die Umsetzung in den letzten Jahren weiter professioneller geworden. Man bezieht im Mix die klassischen Aufsteller, die traditionelle Litfasssäule oder Haltestellenwände ein.
 
Das setzt alles voraus, dass Plakate gut gemacht sind. Stefan Hirtz rief daher 2010 einen Wettbewerb ins Leben, der die besten Motive auszeichnet. Seine Berliner Agentur ARTEFAKT führt im Auftrag von Kultureinrichtungen Pressearbeit und Werbemittelbetreuung durch. Im Zuge ihrer Zusammenarbeit mit Grafikern und der Beschäftigung mit Plakatmotiven kam vor 3 Jahren die Idee auf, einen Wettbewerb durchzuführen.
 
"Die Herstellung eines Plakates ist eine Gemeinschaftsaufgabe zwischen Kultureinrichtung und Grafiker", sagt Hirtz und weist auf die zusätzlichen Interessen der beteiligten Förderer, Sponsoren und Künstler hin. Die Ergebnisse dieser Gruppenleistung sind allerdings nicht immer gut, je nachdem, wie viel Zeit man sich für die Ideenfindung, die Abstimmung und die Umsetzung nimmt. Nicht alle behalten im Blick, dass ein Motiv im Außenbereich funktionieren muss, meint der Experte. Auf den Werbeeffekt kommt es an, gerade in einem urbanen Umfeld, dass häufig durch Reizüberflutung geprägt ist. Fällt man eher durch schrille oder beruhigende Motive auf? In jedem Fall müssen sie sich klar von den Wettbewerbern unterscheiden - und die kommen bekanntlich nicht allein aus dem Kulturbereich. In jedem Fall überwiegt bei den Motiven die Ankündigung konkreter Veranstaltungen und Projekte. "Imagewerbung ist in den seltensten Fällen zielführend", meint Stefan Hirtz.
 
 
Da man als Absender schwer überprüfen kann, ob der potenzielle Empfänger die Botschaft tatsächlich auch wahrgenommen hat, macht die Entscheidung für das Plakat nicht leichter. Die Erfolgsmessung von Plakatwerbung ist schon deswegen schwierig, da kaum eine Werbung allein auf ein einziges Medium setzt. Ohne Pressearbeit, rät Stefan Hirtz, ist eine reine Plakatierung schlicht nicht hilfreich. Hinzu kommen die umfasssenden Möglichkeiten der Werbung auf Websites und über soziale Netzwerke. Längst agieren diese neuen Marketingmaßnahmen nicht mehr losgelöst von der klassischen Plakatwerbung. Die Einbindung von QR-Codes zeigen erste Verbindungen zwischen analoger und digitaler Werbewelt. Diese Maßnahmen schaffen zudem echte Mehrwerte für den Kulturinteressenten, der vertiefende Informationen direkt auf sein mobiles Endgerät laden kann.
 
Ob Anzeigenwerbung in Tagespresse, Fachzeitschrift, durch Onlinebanner oder Plakate - die zunehmenden Kosten setzen dem Bedürfnis nach möglichst umfassender Bewerbung schnell Grenzen. Da dürfte die Teilnahme am inzwischen 3. Wettbewerb guteplakate.de eine lohnenswerte Maßnahme sein. Als Preis winken Medialeistungen im Wert von 15.000 Euro, die sowohl Plakat- als auch Postkartenwerbung einschließen. Etwa 160 Motive wurden bis jetzt auf der Website hochgeladen. Nach Auskunft von Stefan Hirtz überwiegen dabei bisher die Bereiche Ausstellungen und Theater. Unterrepräsentiert sind noch Bereiche wie Musik oder Entertainment. Vielleicht überzeugen ja gerade einmal die Motive anderer Kunstgattungen die vierzehnköpfige Jury. Diese bewerten nach Originalität, Werbewirksamkeit und grafischer Raffinesse. Beim Publikumspreis zählt hingegen die Meinung der Öffentlichkeit, die online für ihr Lieblingsplakat votieren kann. Ein dritter Preis ist speziell für Kulturanbieter aus Berlin gedacht. Man darf gespannt sein, welche Motive in diesem Jahr das Volk bewegt und in die Kulturveranstaltungen gezogen haben.
 
Bis zum 31. Oktober kann man sich noch bewerben.
 
 

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