01.01.1999

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Roger Bromley /Carsten Winter/ Udo Göttlich

Cultural Studies. Grundlagentexte zur Einführung

Verlag: Zu Klampen
ISBN: 3924245657
Seitenzahl: 388
Veröffentlichungsdatum: 01.01.1999
Sparte: Bildung & Gesellschaft
Kategorie: Buch (Broschüre)
 
Kulturwissenschaftliche Forschungen haben in allen ihren Formen und Ausprägungen in den letzten Jahren nicht nur in (West-) Europa einen Boom erlebt. Die Ursachen sind nicht zuletzt darin zu suchen, daß Wissenschaft, Politik und Presse fast ständig die Folgen des 'kulturellen Wandels' in der Form diversester populärkultureller Ausprägungen thematisieren: Ob zehntausende kreischende, nahezu komatisierte Mädels bei den Boygroups, die 'merkwürdige' Fan-Gemeinde der Techno-Musik oder die ungeahnten Erfolge seichter Fernsehunterhaltung mittels Daily-Soaps läßt viele nicht nur die Stirn in Falten legen. Dabei gibt es schon eine Zeit lang ein wisseschaftliches "Projekt", daß die Beschäftigung mit populärkulturellen Formen und Praktiken in den Mittelpunkt stellt: Die sogenannten Cultural Studies, kurz CS. Sie verfolgen, auf einen Punkt gebracht, das Ziel der Analyse (alltags)kultureller Kontexte. Sie fanden ihren Ursprung in Kreisen der "New Left" Großbritanniens, stammen also aus den Fundamenten der dortigen Arbeiterbewegung. US-amerikanische Ansätze gleichen Namens sind - grob gesagt - ähnlich intentioniert, haben allerdings eine eigenständige, von den britischen Wurzeln (relativ) unabhängige Geschichte.
Um die Cultural Studies dem bundesdeutschen Leser und der Leserin näher zu bringen, haben R. Bromley, U. Göttlich und C. Winter einen Band herausgegeben, der die Ansätze der CS nicht ausschließlich zusammenzufassen versucht, sondern internationale (allerdings durch die Bank männliche) Vertreter dieses "Projektes" selber zu Wort kommen läßt. Ob Richard Hoggart oder Raymond Williams, ob Edward P. Thompson oder Stuart Hall; das 'Who is Who' dieser Forschungsrichtung - die sich übrigens selber gar nicht als solche versteht - ist in dem Buch vertreten. Eine gelungene Mischung, die den geneigten Leser in die Materie einzuführen vermag. Anzumerken bleibt allerdings, daß die sozialökonomische Problematik der bürgerlichen Gesellschaften von den Cultural Studies - wenn überhaupt - nur am Rande, ja nebenbei thematisiert wird. Wie wollen die CS aber erfolgreich fundierte Gesellschafts- statt ausschließlich Lifestyleanalysen betreiben, wenn Forscherinnen und Forscher beispielsweise die soziale Frage, die ökonomisch bedingte und sich weltweit abzeichnende verschärfte Restauration der Klassengesellschaften in ihrer kulturellen Bedeutung marginalisieren? Zumindest dahingehend sind die Cultural Studies vollständig im Mainstream der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften angekommen.

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