12.11.2007

Autor*in

Dirk Heinze
Versicherung für Künstler

Auf die Bedürfnisse von Musikern zuschneiden

Birgit Rolfes ist Leiterin der Abteilung Kunst- und Musikversicherung bei der Mannheimer. Im Gespräch mit KM unterstreicht sie die Bedeutung dieses speziellen Bereiches für ihr Unternehmen.
KM Magazin: Frau Rolfes, Sie gelten als Marktführer bei Künstlerversicherungen, insbesondere was die Darstellende Kunst betrifft. Die Kulturbranche gilt aber doch für viele Dienstleister als wenig lukrativ. Warum haben Sie sich dennoch auf diesen Sektor spezialisiert?
 
Birgit Rolfes: Zum einen hängt das sicherlich mit unserem Engagement im Dienst der Darstellenden Künste zusammen. Wir sind ein Versicherer, der sich mit dem Mittelstand und den Künstlerzielgruppen auseinandersetzt.
 
KM: Wie setzen Sie sich gegenüber der Konkurrenz ab?
 
BR: Uns unterscheidet vor allem unsere langjährige Erfahrung. Wir sind der Versicherer, der sich am längsten mit der Musikinstrumentenversicherung beschäftigt. Wir betreiben eine aufwändige Verbandsarbeit und führen einen regen Informationsaustausch z.B. mit den Geigenbauern durch, sodass wir auf einen ganz anderen Erfahrungshorizont und ein großes Know-how zurückgreifen können.
 
KM: Nun könnten einige unsere Leser in Ihrem Gewerbe berufliche Perspektiven sehen, wenn sie etwas von Instrumentenbau und dem Kunstbetrieb verstehen. Woher kommen Ihre Fachkräfte?
 
BR: Wir als Abteilung betreuen neben der Instrumentenversicherung auch die Kunstversicherung. Von daher sind ein Großteil unserer Mitarbeiter Kunsthistoriker, die entsprechend eine besondere Affinität und Sachkenntnis zur Kunst mitbringen. Es ist aber nicht so, dass wir ausgewiesene Geigenbauer im Haus haben. Da setzen wir auf unsere langjährigen Mitarbeiter ebenso wie auf die Zusammenarbeit mit Verbänden und Instrumentenbauern, die Wertschätzungen vornehmen. In der Kunstversicherung wiederum führen wir selbst Expertisen durch.
 
KM: Wie häufig kommt es eigentlich vor, dass ein Musikinstrument kaputt geht oder gestohlen wird?
 
BR: Solang man einige Vorsichtsmaßnahmen einhält, ist der Diebstahl zum Glück kein verbreitetes Schadenereignis. Kleinere Beschädigungen hingegen kommen ständig vor. Auch dem aufmerksamsten Musiker passiert es früher oder später einmal, dass das Instrument irgendwo unsanft abgesetzt wird,Kratzer oder Risse bekommt. Bei aller Sorgfalt und Umsicht lassen sich solche Fälle nicht völlig vermeiden, wenn z.B. ein Musiker unter Zeitdruck in ein Taxi einsteigt und dabei die Autotür über den Geigenkoffer zuschlägt.
 
KM: Stellen wir uns nun vor, ein Instrument geht unmittelbar vor einem wichtigen Auftritt kaputt oder wird gestohlen. Unterstützen Sie den Musiker, wenn er bei Ihnen versichert ist, in so einer Situation mit einem Ersatzinstrument?
 
BR: Wir haben Instrumente in der Sinfonima-Stiftung, und ein Nothilfeservice ist ein sehr guter Gedanke, den ich in unser Innovationsteam einbringen werde. Unsere Unterstützung geht dahin, dass wir in ganz kurzer Zeit den entsprechenden Verband informieren, dass ein Instrument gestohlen worden ist, um den Kontakt zwischen den Dieben und einschlägig bekannten Hehlern zu unterbinden. Wir arbeiten auch mit dem Art Loss Register (siehe Beitrag in dieser Ausgabe, Anm.d.Red.) zusammen. Dort werden Kunstgegenstände sowie wertvolle Instrumente aufgelistet und auf dem internationalen Kunstmarkt gesucht. Diese Zusammenarbeit hat schon viele kostbare Stücke wiedergebracht.
 
KM: Was bieten Sie für die Zielgruppe Künstler noch an?
 
BR: Wir bieten u.a. eine spezielle Unfallversicherung an, die anders als bei einer normalen Versicherung auf die Bedürfnisse eines Musikers zugeschnitten ist. Sie müssen sich vorstellen, dass normalerweise für alle Körperteile bestimmte Prozentsätze bei Entschädigungen angesetzt werden. Ein Musiker erleidet mit Verletzungen an Händen oder Fingern einen sehr viel größeren Schaden. Daher gibt es bei uns für die verschiedenen Musikgruppen eine spezifische Gliedertaxe.
 
KM: Was haben Sie sich für die nähere Zukunft vorgenommen? Welche Herausforderungen gibt es, auf die Sie reagieren müssen?
 
BR: Im Moment gibt es eine Gesetzesvorlage, die sich mit dem Gehörschutz von Musikern beschäftigt. Das ist natürlich ein Punkt, den wir als Versicherer mit Aufmerksamkeit verfolgen und unterstützen. Wir werden uns damit befassen und unsere Kunden mit entsprechenden Materialien und Veranstaltungen informieren.
 

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