17.09.2010

Autor*in

Dirk Heinze
Kommentar

Drastische Einschnitte in Hamburgs Kulturlandschaft

Wie die WELT in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, werden in Deutschlands zweitgrößter Metropole vermehrt Rufe nach Zusammenlegungen von Museen oder Theater sowie allgemein Einschnitten im Kulturhaushalt laut.
So überlegt Bürgermeister Ahlhaus (CDU), künftig nur einen Leiter für Thalia-Theater und Schauspielhaus einzusetzen. Die Gelegenheit dazu bot der Rücktritt des Friedrich Schirmer von seinem Posten als Schauspielhaus-Intendanten in dieser Woche. Thalia-Chef Lux protestierte umgehend und verweist auf die unterschiedlichen Profile der Häuser. Man darf daher davon ausgehen, dass Lux sich nicht in eine Rolle als zweifache Führungskraft hineinkomplimentieren wird. Dennoch dürfte die Diskussion nicht so schnell beendet sein. Auch Ahlhaus Parteikollege, Hamburgs Kultursenator Reinhard Struth, möchte künftig Schwerpunkte setzen und weniger auf die Interessen der Intendanten und Direktoren Rücksicht nehmen. Gegenüber dem TV-Sender Hamburg 1 sagte Struth: "Bei aller Freundschaft zu den Intendanten und Direktoren, ich mache Kulturpolitik nicht, damit die Intendanten glücklich sind, sondern damit das Publikum sich angeregt fühlt und zufrieden ist." Ein durchaus merkwürdiger Satz, der wenig darüber verrät, wo kulturpolitisch eigentlich Akzente gesetzt werden, welchenm Bildungsauftrag man in Hamburg gerecht werden will und welches Publikum gemeint ist. Eine Stadt wie Hamburg hat zweifellos zahlreiche Publika - einschließlich der vielen Besucher aus dem In- und Ausland. Hier können voreilige Fusionen oder gar Schließungen einen Imageschaden anrichten, der weit über kurzfristige Einsparungen (die häufig durch langfristige Personal- und Mietverträge gar nicht eintreten) hinausgeht.

Kaum besser sieht es in der Museumslandschaft aus. Wie die WELT schreibt, stehen auch hier insbesondere die stadtgeschichtlichen Museen auf dem Prüfstand. Kultursenator Struth will hier nicht nur von Sparen sprechen, sondern von "Ausstellungspolitik aus einem Guss". In der Tat mag es Unschärfen geben bei der Profilierung zwischen Hamburg-Museum, Museum der Arbeit, Helms-Museum und Altonaer Museum, die zudem an mehreren Standorten vertreten sind. Allerdings gibt es bereits seit Anfang 2008 mit der Stiftung Historische Museen Hamburg eine Plattform, die alle 4 Häuser organisatorisch zusammenführt. Offenbar wurden hier die Synergieeffekte entweder nicht erreicht oder nicht kommuniziert. Einmal mehr wird es die Kommunikation zwischen den Akteuren aus Politik und Kultur sein, die für eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Kulturfinanzierung und den Entwicklungen in der Stadt sorgen kann.

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