INTHEGA-Herbsttagung 2008

Am 20. und 21.10.2008 fand wieder die alljährliche Herbst-Tagung der Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen, kurz Inthega, statt.
In diesem Jahr wurden die etwa 680 Teilnehmer in Fellbach bei Stuttgart begrüßt. Dabei zählte der Theatermarkt im Rahmen der Herbsttagung ca. 120 Theateranbieter aus 97 Städten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.

Der Theatermarkt ist ein idealer Treffpunkt für Veranstalter und Anbieter zum knüpfen erster Kontakte, zur Inspiration und Ideenfindung und für intensive Buchungsgespräche. Auch wenn in der heutigen Zeit Telefon, E-Mail-Verkehr und Internet es einem sehr leicht machen Kontakte herzustellen, werden diese Medien niemals die persönliche Begegnung miteinander ersetzen können. Daher ist diese Tagung, welche jeweils im Frühjahr und Herbst eines Jahres stattfindet, für viele Veranstalter und Tourneetheater ein nicht mehr wegzudenkender, wichtiger Termin in ihrem Kalender.

Für die Veranstalter sind neben dem Markt mit Gastspielangeboten die Tagungsinhalte von großer Bedeutung. In den Arbeitskreisen Schauspiel/ Musik-Theater-Crossover; Musikheater/Tanz; Kinder-/Jugendtheater und Kabarett/Kleinkunst werden die einzelnen Angebote näher beleuchtet und Erfahrungen der Teilnehmer ausgetauscht. Dies ist eine wichtige Hilfe bei der Buchung von Stücken, weil nicht jede Produktion im Vorfeld besichtigt werden kann.

 

Mindestens genau so wichtig, wie die Gespräche auf dem Theatermarkt, ist das abendliche Beisammensein. Hier werden die Gespräche zwischen den Veranstaltern und Anbietern vertieft und Erfahrungen untereinander ausgetauscht. So sind über die Jahre zahlreiche Sympathien und sogar Freundschaften entstanden, was sich nicht zuletzt auch in der Atmosphäre auf der Tagung widerspiegelt.

Ganz besonders schön ist hierbei, dass Konkurrenzdenken zwischen den meisten Theateranbietern keine große Rolle spielt. Im Gegenteil - gern hilft man sich hier und da ein wenig weiter und ist ganz einfach dankbar für den Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten.

Auch wenn man nicht behaupten kann, dass die Stimmung auf der Inthega geprägt war von Zukunftsangst und finanziellen Sorgen, so muss man doch zugeben, dass es sowohl die Anbieter als auch die Abnehmer von Gastspielen derzeit nicht gerade einfach haben. Betrachtet man die aktuelle Entwicklung der Finanzmärkte, wundert man sich nicht über den Rückgang der Besucherzahlen. Nur noch wenige Menschen, können sich einen regelmäßigen Besuch von Theateraufführungen, Konzerten etc. leisten. Dennoch glauben wir daran, dass Kunst und Kultur beim Großteil der Bevölkerung immer einen hohen Stellenwert haben werden und dass wir alle mit unseren Produktionen, weiterhin einen Teil dazu beitragen können, das Leben von Menschen jeder Altersklasse ein Stück weit zu bereichern. Man hatte den Eindruck, dass jeder kämpft die Anbieter, um ihre Produktionen erfolgreich zu vermarkten, die Veranstalter, um ein ausgewogenes Programm zu erstellen, dass inhaltlich wertvoll und zugleich verkaufbar ist. Der Wille, auch in Zeiten sinkender Kulturetats ein hochwertiges Programm zu gestalten, war deutlich spürbar für viele ist Kultur eben doch eine Herzensangelegenheit.

So blicken wir voller Hoffnung auf unsere kulturelle Zukunft und freuen uns auf ein Wiedersehen mit Gleichgesinnten, guten Bekannten und Freunden auf der Frühjahrstagung der Inthega in Leipzig.