10.02.2010
Landestheater droht Insolvenz

Schuldensog bedroht Theaterlandschaft Schleswig-Holsteins

Insolvenz, Personalabbau oder Spartenschließungen: Die derzeitigen Perspektiven des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters klingen allesamt unerfreulich.
Die Entwicklung in Flensburg und Schleswig wird von den anderen großen Theatern des Landes mit sorgenvollem Interesse beobachtet. Schließlich sind die Probleme in Kiel und Lübeck ganz ähnliche. Durch die Tariferhöhungen der Löhne im öffentlichen Dienst galoppieren den Theatern die Personalkosten davon, während die Landesmittel aus dem kommunalen Finanzausgleich künftig nicht mehr erhöht werden sollen. Die Folge ist an Förde und Trave die gleiche wie am Landestheater: die Lücken im Etat werden mit jedem Monat größer.
 
Dem Musiktheater des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters droht nun die Abwicklung. Wenn nicht das Land Schleswig-Holstein einer Dynamisierung der Mittel aus dem Finanzausgleichsgesetz zustimmt, entsteht eine Finanzierungslücke, die auch durch Haustarifverträge und Vergütungsverzicht der Beschäftigten nicht mehr aufzufangen ist.
 
Voraussichtlich am heutigen 10. Februar 2010 wird der Aufsichtsrat daher auch die Variante einer Spartenschließung diskutieren. Würde ein derartiger Vorschlag umgesetzt, müssten 85 bis 90 von insgesamt 330 Beschäftigten gehen. Bei Abwicklung des Musiktheaters würden 17 Sängersolisten, der komplette Chor mit 23 Mitgliedern, 14 von 59 Orchestermitgliedern sowie weiteres Bühnenpersonal aus den Bereichen Bühnentechnik, Beleuchtung und Werkstätten entlassen werden. Der Betriebsrat, die Gewerkschaften und die Geschäftsführung versuchen gemeinsam durch Gespräche mit verantwortlichen Politikern und Abgeordneten, diesen möglichen GAU doch noch abzuwenden. Außerdem startet derzeit eine Online-Petition auf http://www.rette-landestheater.de
 
"Es kann nicht angehen, dass die Beschäftigten die gesamte Last einer Haushaltslücke allein tragen und erneut Verzicht leisten, wenn nicht auch die anderen Partner einen maßgeblichen Beitrag erbringen. Hier sind jetzt auch die Gesellschafter und vor allen Dingen das Land gefordert", sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung DOV. "Wir appellieren nachdrücklich an diese Finanzierungspartner, sich umgehend für die nachhaltige und auskömmliche Finanzierung des Landestheaters und Sinfonieorchesters einzusetzen und damit die kulturelle Grundversorgung im Norden weiter zu gewährleisten", so Mertens abschließend.
 

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