Leitung Liegenschaften am Theater

 

Ich bin seit 2020 Liegenschaftsleiter am Salzburger Landestheater und hatte hier unter anderem die Projektleitung hinsichtlich des Österreichischen Umweltzeichens inne. Zuvor war ich zehn Jahre lang als Regional Engineer & Technician für den süddeutschen Raum in der GCH Hotel Group zuständig für u. a. Renovierungen, Umbauten, Brandschutz, Investitionen sowie Wartung und Instandhaltung.  

 

 

Mein derzeitiger Tätigkeitsbereich liegt in der Leitung, Verwaltung und Weiterentwicklung der Abteilung Liegenschaften am Salzburger Landestheater. Die Liegenschaft beinhaltet natürlich unseren schönen Bühnen- und Zuschauerbereich samt Verwaltungsgebäude, Garderoben, Maske und Kostümwerkstatt. Zur Liegenschaft zählen wir aber auch die Kammerspiele im angrenzenden Gebäudekomplex, die Theaterkasse vis à vis unseres Gebäudes in der Theatergasse und den großen Gebäudekomplex im Stadtteil Aigen mit den Probebühnen und Werkstätten. Zusätzlich gehören Aspekte wie Lagerung, Logistik und Fuhrpark zu meinem Aufgabenspektrum. Wir verwahren unsere Dekorationen, Kostüme oder Technischen Gerätschaften in und außerhalb der Stadt. Da der Gebäudekomplex ‚Landestheater‘ inmitten der Stadt Salzburg liegt, sind wir auf diese anderweitigen Flächen und Orte angewiesen. Der Aufgabenmix ist vielfältig, die Orte ebenso, sodass es tagtäglich die Herausforderungen gibt, für dies und das einen anderen, neuen oder freien Platz zu finden. Die Frage ‚Wohin kommt’s?‘ ist die am meisten gestellte Frage. Darauf müssen schnelle und effiziente, gut handhabbare Lösungen gefunden werden. 

 

Zur Erhaltung unserer inhaltlichen und administrativen Ziele und Ansprüche setzen die Abteilung Liegenschaften im Bereich Qualitätssicherung eine Menge technisch-organisatorische Maßnahmen um, die Standards auf hohem Niveau schaffen und deren langfristigen Bestand garantieren. Qualitätssicherung und Energiemanagement sind genauso spannende Aufgaben wie die Verknüpfung all dieser Themen mit Blick auf den Umweltschutz und dessen Vereinbarkeit mit dem Haus. Ich führe Mitarbeiter*innen in den Abteilungen Haustechnik, IT, Reinigung und Portiere. Gemeinsam schauen wir, das Haus in all seinen Dimensionen und Bedürfnissen gut in Schuss zu halten. Eine besondere Freude ist immer wieder die gute Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und der Zusammenhalt untereinander, um unter optimalen Arbeitsbedingungen Theater auf die Bühne zu bringen. 

 

 

Die prägendsten und hilfreichsten Stationen waren Weiterbildungen im Bereich der Sicherheitstechnik und Umweltschutz sowie Internationale Leadership- und Management-Trainings. Damit habe ich einen vielfältigen Wissens- und auch Erfahrungsschatz an der Hand, den ich tagtäglich in meiner Arbeit abrufen kann und der mich zugleich durch die verschiedensten Lösungsfindungen trägt. 

 

Im Bereich der Sicherheitstechnik konnte ich in Abendkursen noch offene oder fehlende Kompetenzen erwerben. Darüber hinaus haben mir Arbeitseinsätze als Planungs- und Baustellenkoordinator geholfen, die notwendigen Erfahrungen zu erlangen. Sehr reizvoll war, im Zuge der Tätigkeiten der Hotelgruppen den Aufgabenbereich HACCP, also Hazard Analysis and Critical Control Points - auf gut Deutsch ‚Gefahrenanalyse und Kritische Kontrollpunkte‘ -, zu erlernen. Damit kann man einerseits Auflagen und Notwendigkeiten der Gefahrenvermeidung auf verschiedensten Ebenen verstehen, andererseits die Umsetzung und Einhaltung in der Praxis begleiten und erproben. Jede Bäckerei und Metzgerei, jeder Eissalon, jedes Restaurant und Hotel braucht ein HACCP-Konzept, denn die Betreiber*innen sind gesetzlich verpflichtet, Hygienestandards und ihre Grundsätze im Betrieb zu etablieren und fortlaufend zu gewährleisten. Gibt es eine Veränderung am Produkt oder im Prozess, werden die Standards überprüft und überarbeitet, das HACCP-Konzept somit angepasst. Gefahren, die etwa mit einem Nahrungsmittelverarbeitungsprozess in Verbindung stehen, werden evaluiert und die Risiken entsprechend eingeschätzt. Sind alle Gefahrenpotenziale erkannt, können Maßnahmen und Kontrollen zum Einsatz kommen, um diese Risikofaktoren zu minimieren und im besten Fall auszuschließen. Dabei stößt nicht jede Regelung auf Zuspruch und Verständnis beim Personal, Richtlinien einzuhalten und Lösungen zu finden. Spannend ist es aber gerade dann, weiter zu bohren, zu tüfteln oder miteinander ins Gespräch zu kommen, denn eine Lösung muss immer gefunden werden.  

 

Im Bereich Umweltschutz konnte ich gemeinsam mit Erwin Bernsteiner vom Büro für Umweltfragen eine feine Zusammenarbeit starten, die es uns ermöglicht hat, im Team für Green Meetings/Events oder auch für das Österreichische Umweltzeichen Prozesse und Maßnahmen zu definieren und umzusetzen, um die Vorgaben zu gewährleisten und um die Betriebe oder Veranstaltungen mit dem Umweltschutz in Einklang zu bringen. Zuletzt konnten wir den Kriterienkatalog für Sprech- und Musiktheater gemeinsam ausarbeiten. Das Salzburger Landestheater wurde Pilotbetrieb und als erstes Theater in Österreich mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert. 

 

 

Durch den jetzt immer spürbarer werdenden Zeitmangel und die Menge bzw. die Dimensionen von Themen wird die Arbeitsbelastung insgesamt größer werden. Daran schließt an, dass für die Betriebe eine große Herausforderung im Bereich der Mitarbeiter*innensuche und -findung für viele Tätigkeiten im Bereich Liegenschaften liegen wird - also von der Haustechnik über die IT bis zu Kasse und Empfang. Hier wird ein Umdenken seitens der Kultureinrichtungen von Nöten sein. Es wird Veränderungen brauchen, die ein neues Bild vom klassischen ‚Arbeitsplatz‘ zeigen. In den kommenden Jahren wird deshalb ein weiteres Hauptaugenmerk sein, gute Mitarbeiter*innen zu halten bzw. sie mit innovativen Ideen und Angeboten auch zu finden.

 

 

Jeder erlebt Momente, in denen es einmal nicht so schnell vorangeht oder Probleme überhandnehmen. In diesen Situationen habe ich gelernt, ruhig zu bleiben und bewusst einen Schritt nach hinten zu treten, um die Lage aus anderen Blickwinkeln zu betrachten, neue Perspektiven zu entdecken und schlussendlich Lösungsansätze zu finden. Junge Menschen können mit viel Durchhaltevermögen, Flexibilität und einer positiven Einstellung ihre Ziele definitiv erreichen und damit auch ihre Träume verwirklichen.