11.03.2008

Autor*in

Ingrid Allwardt
Best Practice

Vom Netztourismus zum Netzwerk

Musik machen, hören, denken, schreiben über sie sprechen oder sie gar vermitteln? Doch wozu "Musik" vermitteln? Ist nicht die Musik die beste Vermittlerin ihrer selbst? Fragen nach Sinn und Rolle der Musikvermittlung sind aktueller denn je. Ihre Verortung zwischen Musikpädagogik, Musikwissenschaft und musikalischer Praxis, zwischen Eventkultur und Hörschule ist noch immer unbestimmt hingegen schwebt die Notwendigkeit ihrer gesellschaftlichen Relevanz crescendierend durch die Lande. Seit November 2007 trifft sie auf ein professionelles Netzwerk offener Ohren, das ihr zum mehrfachen fortissimo verhelfen soll.
Denn seit diesem Zeitpunkt setzt sich der internationale Verein netzwerk junge ohren für die Förderung und Verbreitung sowie für die Qualitätssicherung von Aktivitäten im Bereich Musikvermittlung ein und will künftig Institutionen, Organisationen, Initiativen, Verbände und Aktive aus dem gesamten deutschsprachigen Raum in einem lebendigen Fachportal zusammenführen, um Netzwerkstrukturen aufzubauen und Synergieeffekte nutzbar zu machen. Initiatoren und Gründungspartner sind die Deutsche Orchestervereinigung (DOV), Jeunesses Musicales Deutschland (JMD), Deutsche Phonoakademie, der Deutsche Musikverleger-Verband, der Verband deutscher Musikschulen, der Schweizerische Musikerverband, die Sektion Musik der Kulturgewerkschaft Österreich sowie die Landesmusikakademie Berlin.

Mit der Eröffnung des Büros im Dezember wurden hervorragende Start- und Rahmenbedingungen für die Entwicklung zukunftsweisender Ideen der Musikvermittlung innerhalb der Kulturlandschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz geschaffen. Informationen zum Thema Musikvermittlung sollen fokussiert und kommuniziert, Qualitätsstandards und Zertifizierungen von Produktionen, Aktionen und Programmen sollen entwickelt und Professionalisierungsmaßnahmen (Kurse, Workshops, Tagungen, Kongresse etc.) in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten initiiert werden. Die Konzeption und Gestaltung eines Kommunikationsportals im Internet und einer angeschlossenen Informationsdatenbank sind die ersten Schritte, die den Vernetzungseffekt schneller nutzbar machen, optisch sichtbar ans und ins Netz stellen sollen. Im Dialog mit seinen Partnern wird das netzwerk junge ohren darüber hinaus auch inhaltliche Akzente setzen, reflektorischen Fragestellungen folgend: was hören wir eigentlich, wenn wir hören, und wie hören wir, wenn wir hören? Wie kann das Hören selbst zum Thema werden? Welche Arten des Hörens und der Wahrnehmung von Klängen sind möglich? Fragen der Ausbildung künstlerischer Phantasien, der lustvollen Erforschung musikalischer Strukturen und der sinnlichen Erfahrung des Geistigen von Musik leiten dieses Netzwerk, dem der musikphänomenologische Ansatz als theoretischer Bezugspunkt für die Entwicklung eigener Ansätze zur Seite steht.

Den Zuspruch, den das netzwerk junge ohren seit seiner Büroeröffnung erhält, ist beeindruckend und ermutigend. Der Enthusiasmus der Kolleginnen und Kollegen in der Praxis ist Ansporn, genau diese Aktivitäten und die damit verbundenen Erfahrungen über das Internetportal sichtbar und kommunizierbar zu machen und so für eine nachhaltige Vernetzung Sorge zu tragen. Das netzwerk junge ohren eröffnet über sein Strukturprinzip Dispositionsspielräume, auf deren streng organisierte Architektur sich jeder Teilnehmer verlassen kann. Ein Netz von aktuellen und aktualisierbaren Verbindungen als Werkzeug ein Netzwerk als Ressource mit den Worten Dirk Baeckers gesprochen: "Wer an einem Netzwerk teilnimmt, interessiert sich genau dafür. Das heißt, er sucht Verbindungen zu bestimmten Knoten, weil er jetzt noch nicht weiß, welche, aber schon weiß, dass er unter bestimmten Umständen Kontakte zu anderen Knoten suchen wird. Sowohl was ihm sofort zur Verfügung steht, als auch das, was er eventuell abrufen kann, interessiert ihn."

Diesen Gedanken für die Vermittlung von Musik weiterzuspielen dafür stehen die jungen ohren ein und halten Augen und Ohren auf, können aber nicht zur gleichen Zeit an allen Orten hören. Um einen lebendigen Dialog moderieren zu können und offene Ohren im Bereich Kultur, Wirtschaft und Politik zu erlangen, ist das Netzwerk auf jedwede Mitarbeit auf aktive Netzwerker und offene Ohren in Kultur, Wirtschaft und Politik angewiesen, jenseits der Szene einmaliger Ausflugsangebote.

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