17.10.2012

Themenreihe Soziokultur

Geschäftsführung eines soziokulturellen Zentrums

Morgens von Kindern, abends von Veranstaltungsgästen bevölkert

Frank Przybilla, Geschäftsführer der Pasinger Fabrik und Absolvent des Magisteraufbaustudiengangs Kulturmanagement an der PH Ludwigsburg, schildert im Interview die Alleinstellung seines Hauses in der Münchner Kulturlandschaft.

Themenreihe Soziokultur

Yvonne Pröbstle: Als Geschäftsführer der Pasinger Fabrik GmbH sind Sie für ein soziokulturelles Zentrum tätig. Worin besteht die Herausforderung?
 
Frank Przybilla: Die Konzeption der Pasinger Fabrik ist einzigartig. Zum einen beherbergt sie einen Kulturbetrieb mit Opern- und Theaterproduktionen, Konzerten und Wechselausstellungen. Zum anderen hat das Sozialreferat München hier einige seiner Einrichtungen untergebracht: die Kinder- und Jugendkulturwerkstatt, die Paritätische Familienstätte "Fabi", eine Einrichtung der Straßensozialarbeit und zwei Eltern-Kind-Initiativen. Dadurch ist das Haus morgens von Kindern, abends von Veranstaltungsgästen bevölkert. Der Reiz unserer Arbeit liegt darin, dass wir zwischen den verschiedenen Bereichen Brücken schlagen: Kinder werden in speziell konzipierten Aufführungen an klassische Musik und Opern herangeführt. Ausstellungen, Diskussionen, Lesungen oder Filme behandeln gesellschaftlich wichtige Themen wie Obdachlosigkeit, Essstörungen oder Erinnerungskultur. Ich denke, dieser Austausch macht den besonderen Charme der Pasinger Fabrik aus ganz im Sinne des Begriffs "Kultur für alle".
 
YP: Sie beheimaten "Münchens kleinstes Opernhaus". Was ist anders als bei großen Opernhäusern?
 
FP: Zunächst einmal der Rahmen: Oper bedeutet in Pasing nicht das abgehobene Zelebrieren von Hochkultur. Vielmehr bieten wir mitreißendes, unmittelbares und höchst intensives Musiktheater für 150 Gäste. Unsere Zuschauer sitzen zu viert an Bistrotischen und können während der Aufführung essen und trinken. Damit wir die Opern in diesem Rahmen aufführen können, werden sie in einer eigens für uns erstellten kammermusikalischen Version gespielt. Oft erschließt sich das Werk dem Publikum in dieser Version sogar besser als im klangmächtigen Original. Gesungen wird auf Deutsch, damit alle die Opernhandlung verstehen können. Ein Orchester-Ensemble aus Profimusikern, das schon lange zusammen spielt und eine eigene Klangkultur entwickelt hat, begleitet die Sänger. So geht nichts vom Zauber der Opern verloren!
 
YP: Welche Aufgaben warten auf die KulturmanagerInnen von morgen?
 
FP: Eigentlich nur schöne und spannende Aufgaben! "Migration und Kultur" ist beispielweise ein Thema von morgen. Allein in München ist die Hälfte aller Menschen unter 18 Jahren nicht ausschließlich deutscher Herkunft. Dieser gesellschaftlichen Veränderung muss sich das Kulturangebot stellen. Die Pasinger Fabrik arbeitet schon an Konzepten, und persönlich freue ich mich, dies künftig noch stärker tun zu dürfen.
 
Weitere Informationen:
 
Das ausführliche Interview mit Frank Przybilla lesen sie hier: http://kulturmanagement.ph-ludwigsburg.de/unsere-alumni/frank-pryszbilla/#c2412
 
Newsletter des Instituts für Kulturmanagement an der PH Ludwigsburg: http://kulturmanagement.ph-ludwigsburg.de/aktuelles/news-der-newsletter/#c2218
 
Pasinger Fabrik: www.pasinger-fabrik.com
 

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